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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 234

1905 - Breslau : Hirt
234 Die Neuzeit. Erste Periode, 1517—1648. den Geist des Kaisers dominiere"; er zog sich auf seine böhmischen Güter zurück, wo er mit mehr als königlicher Pracht lebte und der Zeit harrte, da man seiner bedürfen werde. 4. Der Schwedische Krieg. a. Gustav Adolf und seine Gründe zum Kriege. Noch vor Wallensteins Entlassung erschien ein neuer Gegner des Kaisers auf dem Kriegsschauplätze: König Gustav Ii. Adolf von Schweden (1611—1632, S. 220). Damals waren die südlichen, fruchtbarsten Provinzen Schwedens noch dänisch, dagegen gehörten Finnland und Esthland zu Schweden. Im Kampfe mit Rußland gewann Gustav Adolf Jngermanland, und das noch selbständige Kurland stand ganz unter schwedischem Einfluß. Er führte auch einen glücklichen Krieg gegen seinen Vetter, König Sigismund von Polen, der wie sein Vater Anspruch auf den schwedischen Thron erhob. Wallenstein hatte ihm ein Hilfsheer gesandt; zudem waren die Besetzung Pommerns durch Wallenstein und dessen Flottenpläne um so mehr eine Bedrohung Schwedens, als auch schon Spanien mit Polen Verbindung anknüpfte, um Schwedens Vorherrschaft in der Ostsee zu brechen. Deshalb hatte auch Gustav Adolf Stralsund gegen Wallenstein unterstützt. 1629 vermittelte Richelieu einen sechsjährigen Waffenstillstand zwischen Schweden und Polen, wobei Livland, Memel, Pillau, Elbing und der größte Teil des Danziger Werders schwedisch wurden, und sofort nahm Gustav Adolf den Kampf gegen den Kaiser auf. Er wollte also zunächst einer ihm drohenden Gefahr vorbeugen, dann hoffte er, an der deutschen Ostseeküste, in Pommern, dessen Herzog Boaislaw der letzte seines Geschlechts war, festen Fuß zu faffen. Vor allem aber wollte er seinen Glaubensgenossen Hilfe bringen; denn er war ein frommer Mann, dem evangelischen Bekenntnis von Herzen zugetan. „Leuchtend und sonnen-haft, ein blonder Riese, trat er daher"; aus seinem blauen Herrscherauge strahlte sein edler Charakter, altgermanische Treue. Obwohl sehr schweren Leibes, teilte er doch jede Mühsal mit seinen Soldaten; durch seinen todverachtenden Mut war er allen ein Vorbild; hoch und niedrig hielt ihn, den Schöpfer und Meister einer neuen Kriegskunst, für unwiderstehlich. Gustav Adolf hatte die Bauern der verschiedenen Bezirke in Kompagnien und Schwadronen geteilt, militärisch gebildet und durch leichtere Bewaffnung, besonders durch kleinere, schnell feuernde Kanonen seine Truppen beweglicher gemacht. Statt der Zündschnur führte er das Steinschloß ein, statt der hölzernen papierne Patronen, die in einer Ledertasche getragen wurden, wodurch er ein schnelleres Feuern ermöglichte. Die Musketiere standen in drei Gliedern: das erste feuerte kniend, das zweite stehend, das dritte lud. Gustav Adolf stellte zuerst ein Reservekorps auf und ließ die verschiedenen Truppengattungen im Kampfe einander unterstützen. l>. Gustav Adolf in Pommern und Brandenburg. Im Juli 1630 landete Gustav Adolf mit 13000 Mann an der Veenemündnna; sein
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