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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 360

1905 - Breslau : Hirt
360 Die Neuzeit. Dritte Periode, 1789—1815. kam im Frühjahr 1807 selber nach Preußen; bei einer Heerschau umarmte er den König und rief unter Tränen: ..Nickit wabr. keiner von uns beiden fällt allein? Entweder beide zusammen ober feiner!" Zu Barten-1807 stein a. d. Alle schlöffen beide (26^lpril) einen neuen Vertrag die ]Jc titerte Koalition, deren Ziel war: Wiederherstellung der früheren Ordnung Europas, besonders Preußens, Auflösung des Rheinbundes, gemeinsame Verwaltung Deutschlands durch Österreich und Preußen. Auf den Beitritt Englands, Schwedens und Österreichs rechnete man. Doch sollte auch dieser mit so großen Hoffnungen geschlossene Vertrag kläglich enden. Nach vier Wochen (27. Mai) fiel trotz tapferer Verteidigung durch General Kalckreutb^das so wichtige, aber von den Russen nicht ge-nüqend unterstükted§ g; nun begann Napoleon den Sommerfeldzug mit einem trefflich gerüsteten, überlegenen Heere. Zwar scheiterte sein erster Angriff bei Heilsberg a. d. Alle (10. Juni); aber vier Tage später / ‘ erlag das russische Heer in der furchtbaren Schlacht bei Friedland und zog sich zurück. Lestocq hatte sich in Königsberg hineingeworfen^ mußte es aber wieder räumen, und die Franzosen besetzten auch diese letzte Hauptstadt Preußens. Napoleon zog in Tilsit ein. Nun verlor Alexander den Mut, dazu mißbilligten sein Bruder und die meisten Generale diesen „Krieg für Preußen": deshalb bot er, ohne seinen, ihm unerschütterlich vertrauenden wmmchen Freund zu benachrichtigen, Napoleon einen Waffenstillstand an. Napoleon griff mit beiden Händen zu. 6. Friede zu Tilsit. Bei einer persönlichen Zusammenkunft auf einem Floße der Memel in Tilsit wußte er den wankelmütigen Alexander durch Schmeicheleien und glänzende Aussichten auf eine Teilung Europas nicht allein zum Frieden zu bewegen, sondern sogar zum Bundesgenossen in einem Kriege gegen England zu gewinnen. An der nächsten Zusammenkunft durfte auch Friedrich Wilhelm teilnehmen, um zu erfahren, was Napoleon ihm in Rücksicht auf Alexander von den preußischen Staaten zurückgeben wollte. Aber trotz seines Unglücks blieb der König stolz, zurückhaltend und wortkarg; Schmeichelworte waren ihm unmöglich. Auf Wunsch Napoleons gestattete er auch, daß die von dem Sieger so oft geschmähte Königin Luise von Memel nach Tilsit käme; die edle Frau vergaß das ihr angetane Unrecht und erschien vor dem ihr so verhaßten Manne in der Hoffnung, für Preußen noch günstigere Bedingungen zu erwirken. Aber vergebens! Die Bitten glitten von ihm ab, „wie das Wasser vom 1807 In dem Frieden zu Tilsit, den Alexander am 7., Friedrich Wilhelm .am 9. Juli mit Napoleon schloß, verlor Rußland nichts, es erhielt sogar 1 >v noch ein Stück von Neuostpreußen, trat aber der Festlandssperre bei. Preußen verlor alles Land westlich von der Elbe mit Magdeburg, dazu sämtliche in der zweiten und dritten polnischen Teilung erworbenen Länder.
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