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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 388

1905 - Breslau : Hirt
388 Die Neuzeit. Dritte Periode, 1789—1815. 4. Wach Intts. Da die Verfolgung trotz Blüchers Drängen nur sehr lau aufgenommen wurde, konnte Napoleon ein Heer von 90000 Mann fast ungehindert an den Rhein führen; nur bei Hanau trat ihm General Wrede mit Bayern, die bei Leipzig nicht mitgefo'chten hätten, und Österreichern entgegen, gab ihm aber dadurch nur die Möglichkeit, mit einem Siege aus Deutschland zu scheiden. Der Rheinbund löste sich auf, die ehemals preußischen, hannoverschen, oldenburgischen Gebiete kehrten unter ihr früheres Herrscherhaus zurück; der wieder zurückgekehrte Jeröme verließ Kassel zum zweiten Male. In den befreiten norddeutschen Gebieten erwachte jetzt eine ähnliche Begeisterung wie zu Anfang des Jahres im Osten, der Süden aber blieb ruhig; ja mehrere Rheinbundfürsten stellten ihre Truppen nur gezwungen zum Kampfe gegen Frankreich, und dennoch gewährleistete ihnen Österreich die volle Souveränität und ihren uneingeschränkten Besitz! Napoleons Heer war jenseit des Rheins zusammengebrochen, Frankreich war wehrlos, aber die Verbündeten nutzten diesen Vorteil nicht aus. Bernadotte hatte sich gleich nach der Leipziger Schlacht von ihnen getrennt und sich gegen den König von Dänemark gewandt, den er zwang, ihm Norwegen gegen Vorpommern und Rügen abzutreten. Bülow warb baburch von einem ihm verhalten Dberfelbherrn befreit und vertrieb in raschem Siegeslaufe hie Franzosen aus Hollanb. Auf Österreichs Betreiben trat in Frankfurt sogar ein Friebenskongreß zusammen, der das ganze linke Rheinufer preisgeben wollte. Da zeigte Arnbt aus Steins Veranlassung, daß „der Rhein Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze" sei. Zum Glück war Napoleon auch jetzt noch von Hochmut geblendet, so daß die Verbündeten hauptsächlich auf Steins _mrl-Llückeks-Bmm«t beschlossen, den Krieg fortzusetzen. Gneisenau riet, geradeswegs auf Paris loszugehen; aber Schwarzenberg zog vor, durch das Elsaß nach der Hochebene von Langres zu marschieren. Nur mit Mühe erlangte Blücher die Erlaubnis, den Mittelrhein zu überschreiten; von dort sollte er sich ebenfalls nach i Jan iener Hochebene begeben. In der Neujahrsnacht von 1813 auf 1814 1814 setzte er bei Kaub über den Rhein,* ging über den Hunsrück die Mosel hinauf, wandte sich dann westwärts und kam nach Brienne a. d. Aube. Endlich laugte auch die Hauptarmee dort an und vereinigte sich mit der Blücherschen. Aber zu entern kräftigen Vorstoß kam es noch nicht. Wahre Begeisterung für den Befreiungskampf lebte nur im preußischen Heere, Metternich hielt es sogar für bedenklich, den Kampf weiter fortzusetzen: sollte man für Preußen das linke Rheinufer erkämpfen? Das Feilschen um Mein und Dein hatte schon gleich nach dem Tage von Leipzig begonnen und drohte mehr als einmal, die ganze Koalition zu sprengen. Kaiser Franz verlangte nach Frieden, Alexander und Friedrich Wilhelm aber wollten
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