Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 445

1905 - Breslau : Hirt
§ 101. Wilhelm I. bis zum Deutsch-französischen Kriege. 445 infolge der Heeresreform errungenen Vorteile im Felde bat der König um nachträgliche Genehmigung der dafür verausgabten Gelder und um Bewilligung der noch erforderlichen; aber das Abgeordnetenhaus lehnte von neuem alle Forderungen für die Heeresumgestaltung ab. Auch das Verhältnis zu Österreich war nicht besser als früher. Während der preußische Statthalter von Manteuffel in Schleswig keine Umtriebe zu Gunsten des Prinzen von Augustenburg duldete, gewährte Österreich ihm und seiner Partei weitgehende Freiheit, und als Bismarck sich darüber beschwerte, erklärte Österreich die Beschwerde für grundlos, begann aber zu rüsten. Preußens Heer war schlagfertig, zur größeren Sicherheit schloß König Wilhelm noch mit Italien., ein Scbutz- und Trutzbündnis. 1866 Um die Mehrheit des deutschen Volkes auf Preußens Seite zu ziehen, stellte der König durch seinen Gesandten beim Deutschen Bunde den Antrag, es möge eine aus allgemeiner, geheimer und direkter Wahl hervorgehende Versammlung zur Beratung einer Bundesreform einberufen werden. Die übrigen Staaten gingen auf diesen Antrag nicht ein, auch die Mehrheit des deutschen Volkes, selbst die Liberalen nahmen Stellung gegen Preußen, da sie dessen Antrag als nicht ehrlich gemeint ansahen. Am meisten wandte sich der Haß gegen Bismarck; ein überreizter Student^ Coben. feuerte sogar aus nächster Nähe fünf Kugeln auf^n ’W, ohne ihn indes erheblich zu verletzen. Inzwischen wurde hüben und drüben — auch in den deutschen Mittelstaaten — eifrig gerüstet; Österreich legte die schleswig-holsteinische Sache dem Bunde zur Entscheidung vor und berief die holsteinischen Stände ein. Da erklärte Preußen den Gasteiner Vertrag für gebrochen; Manteuffel rückte in Holstein ein, und von Gablenz zog mit den österreichischen Truppen ab. Ihm folgte der Herzog. Dadurch wurde der Haß gegen Preußen noch vergrößert. Vergebens legte der preußische Gesandte dem Bunde die Grundzüge einer neuen Bundesverfassung mit Ausschluß Österreichs vor, wie sie später im Norddeutschen Bunde verwirklicht sind, Österreich stellte dagegen den Antrag auf Bundeserekution aeqen Reußen. Am 14. Juni wurde darüber abgestimmt und mit neun gegen fecp^timmen der Krieg gegen Preußen beschlossen. Deshalb erklärte der preußische Gesandte, seine Regierung sehe damit den Deutschen 14- 3uni Bund für gebrochen an, und verließ den Saal.* Preußen schlossen 1866 sich nur wenige kleine Staaten (Mecklenburg, Oldenburg, Braunschweig, Weimar, Koburg-Gotha, Altenburg, Hamburg, Bremen und Lübeck) an, während Bayern, Württemberg, Baden (gezwungen), Sachsen, Hannover auf Österreichs Seite traten. Am 15. Juni bot Preußen seinen drei Nachbarstaaten Hannover, Sachsen und Kurhessen noch einmal die Hand zum Frieden; sie sollten ihre Selbständigkeit behalten, wenn sie sich neutral verhalten und den preußischen Vorschlägen vom 10. Juni zustimmen wollten. Alle drei
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer