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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 87

1902 - Breslau : Hirt
Reichstag zu Worms. 87 Wahrheit seiner Lehre aus der Heiligen Schrift; der Kardinal aber donnerte und schnurrte": Komme nicht wieder zu mir, du wollest denn einen Widerruf tun." Deshalb entfloh Luther auf Zureden seiner Freunde nach Wittenberg. Ein zweiter Unterhndler des Papstes, Frei-Herr von Miltitz, redete freundlich mit Luther, und dieser versprach zu schweigen, wenn seine Feinde auch schwiegen. Allein Luthers Feinde schwiegen nicht. Dr. Eck, ein gelehrter und beredter Mann, der aber mehr den Ruhm suchte als die Wahrheit, hatte Luthers Freund, den Dr. Karlstadt, zu einem ffentlichen Streitgesprch (Disputation) heraus-gefordert; er suchte aber eine Ehre dahin, Luther selber zu besiegen, und hatte auch diesen angegriffen. Deshalb stellte auch Luther sich zur Disputation in Leipzig. (1519.) Der Herzog von Sachsen nahm teil und gab sein Schlo zu der Unterredung her. Im Verlauf derselben behauptete Luther: Nicht alles, was Hus gelehrt, ist falsch gewesen; das Konzil zu Konstanz, das ihn verdammte, hat geirrt, wie jedes Konzil irrt, wenn es sich nicht an Gottes Wort hlt." Eck aber sprach: Ehr-wrdiger Vater, wenn Ihr glaubt, da ein rechtmig versammeltes Konzil irren knne, so seid Ihr mir wie ein Heide und Zllner." Er eilte nach Rom und trug dem Papste die Lehren Luthers vor. Dieser verhngte der Luther den Bann. Da lud Luther Lehrer und Schler der Uni-versitt zu Wittenberg vor das Elstertor. Ein Lehrer der Universitt errichtete einen Scheiterhaufen und legte die Bcher des ppstlichen Rechts und Ecks Schriften darauf; dann ward das Feuer angezndet, und Luther selbst warf die Bannbulle mit den Worten hinein: Weil du den Heiligen des Herrn (d. i. Christus) betrbet hast, so betrbe und verzehre dich das ewige Feuer!" Damit hatte sich Luther von der rmischen Kirche losgesagt. (1520.) Tt). Reichstag zu Worms. Inzwischen war der Kaiser Maximilian gestorben, und die deutschen Fürsten hatten seinen Enkel Karl von Spanien zu seinem Nachfolger gewhlt. Karl V. (15191556) hatte von seinem Vater die reichen Niederlande geerbt, von seinem Grovater mtterlicherseits Spanien, Neapel und Sicilien sowie die spanischen Be-sitzuugen in Amerika, von seinem Grovater vterlicherseits, dem Kaiser Maximilian, die sterreichischen Erblnder. (S. 78.) In seinem Reiche ging die Sonne nie unter". Aber er war, obwohl Habsburger, ein Aus-lnder nach Erziehung, Sprache und Neigung und weit entfernt, Luthers deutsche Art zu wrdigen. In Worms hielt er seinen ersten Reichstag, auf welchem auch die Sache Luthers beigelegt werden sollte. Der Ab-gesandte des Papstes verlangte zwar, Luther solle nur bestraft werden, weil der Papst ihn schon verurteilt habe; aber die deutschen Fürsten ant-werteten: Es ziemt sich in deutschen Landen nicht, da jemand unge-hrt verdammt werde!" und beschlossen, Luther nach Worms einzuladen, damit er sich vor Kaiser und Reich verantworte. Der Reichsherold brachte
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