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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 159

1902 - Breslau : Hirt
Die franzsische Revolution: Die Nationalversammlung. 159 Als die beiden oberen Stnde hierauf nicht eingehen wollten, trennte sich der dritte Stand von ihnen und nannte sich die verfassunggebende Nationalversammlung; man schwur, nicht auseinander zu gehen, ohne dem Reiche eine Verfassung gegeben zu haben. Die freisinnigen Adligen und Geistlichen gingen zu ihm der, und der König wagte nicht ein-zuschreiten. Das Volk war begeistert der die Khnheit und Beharrlich-feit der Abgeordneten des dritten Standes. Aber der Pbel in Stadt und Land, aufgeregt durch den Vetter des Knigs, den Herzog von Orleans, der selber nach der Krone strebte, beging gleich nachher die grten Unordnungen. Auf dem Lande erstrmten die Bauern die Schlsser ihrer Gutsherren, so da schon damals viele auswanderten, und in Paris brach ein Aufstand aus, bei welchem die verhate Bastille, ein festes Schlo, das als Staatsgefngnis diente, erstrmt und der Erde gleich gemacht wurde. Der Sturm auf die Bastille (14. Juli) gilt als Anfang 17 der franzsischen Revolution. Die Nationalversammlung hob alle Vorrechte des Adels und Jj der Geistlichkeit auf und forderte die allgemeinen Menschenrechte", zurck. mterverkauf und Znfte wurden abgeschafft, die Steuern gleich-miger verteilt; sollten zu allen mtern zugelassen werden. Alle uerlichen Zeichen der Standesunterschiede wurden be-seitigt; Freiheit, Gleichheit, Brderlichkeit, das war die Losung! Frank- . reich erhielt eine neue Einteilung; gleiche Mnzen, Mae und Gewichte wurden eingefhrt; fr alle sollte gleiches Recht gelten, die Holter wurde abgeschafft. Zu Anfang des Jahres 1790 wurden alle Klster und geist-lichen Orden ausgehoben; alles Kirchenc^ut wurde fr Staatseigentum er-klrt; die Geistlichen sollten ihr Gebalt aus der Staatskasse erhalten und den Brgereid leisten. Der König wohnte in Versailles. Da beschlossen die Freiheitsmnner unter der Anfhrung des Herzogs von Orleans und seiner Anhnger, den König ganz in ihre Gewalt zu bringen. Mit Geld bestochen und vom Branntwein berauscht, zog ein wster Pbelhaufe nach Versailles und brachte den König mit Gewalt nach Paris, wohin nun auch bald die Nationalversammlung folgte. In dieser hielt es eine Partei mit dem Knigtum, eine andere mit der Republik; die gefhrlichsten Feinde des Knigs waren die Jakobiner. (Sie hatten ihren Namen von ihrem Versammlungsorte, einem in der Jakobsstrae gelegenen Dominikaner-kloster.) Der König war schon vllig machtlos; als er sich selbst vor Gewaltttigkeiten nicht mehr sicher fhlte, suchte er sich durch die Flucht ins Ausland zu befreien, wurde aber unterwegs erkannt und gezwungen, nach Paris zurckzukehren. (1791.) Seitdem schwebte seine Person in bestndiger Gefahr; er mute sich vorlufig aller kniglichen Gewalt ent-halten. Die Nationalgarde, d. h. die bewaffnete Brgerschaft, welche an Stelle der Truppen die Ruhe in Paris aufrecht erhalten sollte, konnte den Pbel kaum lnger in Schranken halten. Viele der Besseren schloffen
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