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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 207

1902 - Breslau : Hirt
Der deutsche Krieg von 1866: Ausbruch. 207 Protokoll, wenn auch gezwungen, einen Vertrag mit Dnemark geschlossen und darin gegen eine Geldentschdigung fr sich und seine Erben auf alle Erbrechte verzichtet hatte. Preußen wollte die Ansprche des Herzogs gelten lassen, aber auch seine Opfer nicht umsonst gebracht haben; es konnte nicht zugeben, da in seinem Rcken ein neuer Mittelstaat erstnde, der trotz seiner gnstigen Lage an zwei Meeren zu schwach wre, Deutsch-land im Norden zu schtzen, aber in Verbindung mit anderen Mchten stark genug, um Preußen zu schaden. Es forderte deshalb fr sich: die Einverleibung des schleswig-holsteinischen Heeres in das preuische, die Vertretung der Herzogtmer dem Auslande gegenber, die Einrumung der Festung Rendsburg, des Kieler Hafens und des noch zu erbauenden Nordostseekanals. Weil aber sterreich den Herzog von Augustenburg begnstigte, lehnte dieser die preuischen Forderungen ab. Dieserhalb wre schon im Jahre 1865 ein Krieg ausgebrochen, wenn die Streitigkeiten nicht durch eine Zusammenkunft des Knigs Wilhelm von Preußen und des Kaisers Franz Joseph von sterreich im Bade Gastein in Salzburg beigelegt wren. Die Verwaltung der Herzogtmer wurde jetzt getrennt; sterreich bernahm Holstein, Schleswig fiel Preußen zu. Das Herzogtum Lauen brg wurde sr eine Geldsumme an Preußen abgetreten. Das Mittel der getrennten Verwaltung half indessen dem drohenden bel nicht ab. Der sterreichische Statthalter von Gablenz gestattete den Augustenburgern", ffentliche Versammlungen abzuhalten, in denen der Prinz von Augustenburg als Herzog und rechtmiger Landesherr" ausgerufen und Preußen grblich geschmht wurde. Preußen erhob Widerspruch, und dadurch wurde das Verhltnis zwischen den beiden Mchten immer feindseliger. Dazu kam ferner die Stellung Preuens in Deutschland. Preußen hatte mehr deutsches Land als sterreich, ein strkeres Heer, ein besser eingerichtetes Staatswesen und wollte sich eine Bevormundung sterreichs im Deutschen Bunde nicht lnger gefallen lassen. Graf Bismarck beantragte deshalb eine nderung der Bundesverfassung. Ein deutscher Reichstag, berufen aus allen Teilen deutscher Bevlkerung, sollte die Regierungen hierbei untersttzen. Damit hatte Graf Bismarck auch die meisten deutschen Mittel- und Kleinstaaten, welche sich in ihrer bisherigen Bedeutung bedroht sahen, gegen sich; sie so wenig wie sterreich gingen auf die Vorschlge ein. Als sterreich die schleswig-holsteinische Sache dem Deutschen Bunde zur Entscheidung vorlegte und die holsteinischen Stnde zusammenrief, damit sie ihren Willen kundtun sollten, erklrte Preußen den Gasteiner Vertrag fr gebrochen. Der Statthalter Manteuffel rckte in Holstein ein und verhinderte den Zusammentritt der Stnde; Gablenz verlie nun mit seinen Truppen das Land. b. Ausbruch. Damit war die letzte Hoffnung auf Erhaltung des Friedens geschwunden. Schon hatte Italien um Venetiens willen mit
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