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1. Teil 2 - S. 2

1888 - Hannover : Helwing
2 Das Mittelalter. herrschten zwei Brder als Könige; einer von ihnen hatte einen dritten Bruder ermordet, einen vierten im Kriege gettet. Chlodwig warb um die Tochter des Ermordeten, um Chlothilde. Er suchte dadurch Grund zum Kriege: wenn man ihm die Gewnschte abschlug, konnte er die Beleidigung rchen; erhielt er sie, so mute er die Blutrache fr den gemordeten Vater bernehmen. Man gab sie ihm, Chlothilde aber, obwohl Christin, lie bei ihrer Brautfahrt die Grenzdrfer im Lande ihres Oheims anznden und dankte Gott, als sie in die vom Feuer erleuchtete Gegend hinaussah, da er sie diesen Rachetag habe erleben lassen. Sie drang in Chlodwig, da er Christ werde; er schwankte lange, bis er sich im Alemannenkriege dazu entschlo. Die Alemannen wohnten an beiden Seiten des Oberrheins, nrdlich bis zur Lahn, stlich bis zum Lech. Im Jahre 496 berzogen sie einen König der ripuarischen Franken, Siegbert von Kln, mit Krieg. Siegbert, ein Vetter Chlodwigs, rief diesen zu Hlfe. Schon neigte sich der Sieg auf die Seite der Alemannen; da rief Chlodwig: Hilf mir, Jesus Cyristus, den sie den Sohn Gottes nennen; ohnmchtig sind meine Götter, die denen nicht helfen, die ihnen dienen. Wenn du mir in dieser Not beistehst, will ich an dich glauben!" Chlodwig siegte 496 (bei Zlpich?), der Alemannenherzog fiel, und bis zum Neckar hie seitdem auch dessen Land Franken. Als Chlothilde ihrem vom Siege heimkehrenden Gemahle entgegeneilte und ihn an sein Versprechen er-innerte, antwortete er: Chlodwig hat die Alemannen, und du hast Chlodwig berwunden." Chlothilde aber entgegnete: Dem Herrn ge- .. bhrt die Ehre des zweifachen Sieges." Nach kurzem Unterricht durch den heiligen Remigius empfing Chlodwig 496 am Weihnachtsfeste mit noch 3000 edlen Franken die heilige Taufe im Dome zu Reims (fpr. Rna). Als sie alle in weien Kleidern in die hell erleuchtete und von Weihrauch dustende Kirche einzogen, fragte Chlodwig den Bischof: Mein Vater, ist dies das Reich, welches Ihr mir versprochen habt?" Nein," antwortete Remigius, es ist nur der Weg, der in dasselbe fhrt." Als Chlodwig dann von dem Leiden Christi hrte, rief er aus: Wre ich mit meinen Franken dabei gewesen, ich htte ihn gercht!" Bei der Taufhandlung sprach der Bischof: Beuge still dein Haupt, Sigambrer, bete an, was du bisher zerstrtest, zerstre, was du angebetet!" Bei der Taufe, so erzhlt die Sage, fehlte das Salbl, w"l der Priester, der es herbeitragen sollte, nicht durch die Volksmenge dringen konnte. Da kam auf das Gebet des Bischofs eine weie Taube vom Himmel herab und brachte in ihrem Schnabel ein Flschlein geweihten ls. Whrend alle brigen germanischen Könige Arianer waren, nahm Chlodwig den katholischen Glauben an. Der Papst nannte ihn deswegen den allerchristlichsten König", ein Name, der auf alle seine Nachfolger bertragen wurde. .. Aber das verwilderte Herz Chlodwigs wurde durch seinen Ubertritt zum Christentume nicht gebessert. Zunchst berzog er, durch seine rachschtige Gemahlin aufgereizt, die Burgunds mit Krieg. Zwar konnte er' ihr Land nicht einnehmen; er zwang sie aber zur Annahme des katholischen Bekenntnisses. Wie bisher die Burgunder, so waren
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