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1. Teil 2 - S. 26

1888 - Hannover : Helwing
26 Das Mittelalter. troffene Wahl anzuerkennen und dem neuen Könige zu huldigen, der dann nach altem Brauche gekrnt und gesalbt werden sollte. Und so geschah es. Der Erzbischos von Mainz salbte und krnte ihn, und alles Volk rief: Heil und Segen dem neuen Herrscher!" Bei dem Krnunas-mahle, das der König mit den Groen seines Reiches hielt, dienten ihm die Herzge der deutschen Lnder. Der Lothringer Herzog Giselbert leistete die Dienste des Kmmerers und ordnete die ganze Feier; der Frankenherzog Eberhard sorgte als Truchse fr die Tafel; der Schwabenherzog Hermann stand als oberster Mundschenk den Schenken vor, und Arnulf von Bayern nahm fr die Ritter und ihre Pferde als Marschall Bedacht. Als die Festlichkeiten beendet waren, lohnte Otto einem jeden der Groen mit reichlicher Gunst und groen Geschenken, und froh kehrten alle in die Heimat zurck. b. Kampf mit den Groen des Reichs. Otto nahm stch den ge-waltigen Kaiser Karl zum Vorbilde. Auch die Herzge sollten wieder seine Lehnsmnner sein, die er nach seinem Willen ein- oder absetzen wollte. Dieses khne Streben des jungen Knigs wurde vor allem von den Franken ungern gesehen. Ihr Herzog Eberhard hatte einst Heinrich I. selbst die Krne gebracht, ihr Geschlecht hatte den König Konrad geliefert. Deshalb reizte es Eberhard zur Fehde, als sein Lehns-mann Brning in Sachsen ihm offen den Gehorsam verweigerte. Die Sachsen waren stolz darauf geworden, da die knigliche Herrschaft an ihren Stamm gekommen war, und wollten keinem Manne anderen Stammes mehr dienen. Trugen ste von einem solchen ein Lehen, so leisteten sie ihm als ihrem Lehnsherrn nicht die gebhrende Ehre, sondern thaten, als ob sie alles nur dem Könige zu danken htten." (Widukind.) Mit vielen frnkischen Groen rckte Eberhard vor die Burg Brnings und steckte sie in Brand. Weil er nun die Fehde begonnen hatte, ohne vor den Richterstuhl des Knigs zu treten, bestrafte ihn Otto als einen Landfriedensbrecher: er verurteilte ihn zu einer Bue von hundert Pfund Silber, deren Wert er in edlen Rossen zahlen sollte; seine Groen aber muten zu ihrer Schande ffentlich Hunde, die an den Fen gefessellt ihnen um den Hals gehngt wurden, zum Könige nach Magdeburg tragen. Dann wurde Eberhard von dem Könige gndig empfangen und sogar beschenkt. Aber des Knigs Gnade hatte ihn nicht vershnt, sondern erbittert; auch konnte er es nicht vergessen, da. Otto ihm die reichen Lehen nicht lie, die er einst von Heinrich erhalten hatte. Auch der Bayernherzog erhob sich gegen Otto; dieser aber setzte ihn ab. Dem neuen Herzog nahm er viele Rechte, welche einst sein Vater Heinrich dem Herzog hatte lassen mssen. Namentlich wollte Otto die Bistmer 'In Bayern selbst besetzen. Unterdessen hatte sich Eberhard mit Thankmar, dem ltesten Bruder Ottos, verbunden. Dieser stammte aus einer frheren Ehe Heinrichs, die aber vom Papste wieder getrennt war, weil die Frau sich schon frher dem Kloster geweiht hatte. Eberhard und Thankmar ver-wsteten Westfalen, und letzterem gelang es sogar, seinen Stiefbruder, den jngeren Bruder Ottos, Heinrich, in dunkler Nacht beim Uberfall
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