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1. Teil 2 - S. 37

1888 - Hannover : Helwing
, . Heinrich Iv. 37 Bischfe traten diesem Beschlsse bei. Ein Schreiben des Knigs an den Papst trug die Aufschrift: Heinrich, nicht durch Anmaung, sondern durch Gottes heilige Einsetzung König, an Hildebrand, nicht den Papst, sondern den falschen Mnch." 'Der Schlu des Briefes lautete: Steige herab! Ein anderer besteige den Stuhl Petri, der die lautere Lehre des heiligen Petrus verkndet. Steige herab! Steige herab!" Als Gregor diesen Brief erhielt, setzte er die deutschen Bischfe ab und that sie samt dem Könige in den Bann. Alle Unterthanen Heinrichs waren damit von ihrem Eide des Gehorsams gelst. Der König erfuhr seine Absetzung in Utrecht; sofort mute der Bischof dieser Stadt den Papst auch in den Bann thun, und die lombardischen Bischfe thaten dasselbe. Dann schrieb er ein Konzil nach Trier aus; aber viele Bischfe erschienen nicht, denn die meisten bereuten ihren gefhrlichen Schritt, und mehrere hatten sich bereits reumtig dem Papste zu Fen geworfen. Eine zweite Versammlung zu Mainz war nicht besser besucht. Es zeigten sich bereits die Wirkungen des Bannfluches: die sddeutschen Fürsten fielen ab, und in Sachsen loderte der Aufstand von neuem auf und wurde von den aus der Gefangenschaft zurckkehrenden Fürsten, die teils freigegeben waren, um die Sachsen zu vershnen, teils sich befreit hatten, noch mehr geschrt. Auch Otto von Nordheim wurde wieder ungetreu; die Eide konnten ja ohne Strafe gebrochen werden. Die deutschen Frsten.versammelten sich im Oktober zu Tribur. um der das Wohl ~ des Reiches zu beraten. Heinrich begab sich nach Oppenheim, an der 1 anderen Seite des Rheins, Tribur gegenber; nur wenige treugebliebene Bischfe, feine gebannten Rte und einige Bewaffnete begleiteten ihn. Tglich schickte er Gesandte hinber, gelobte Besserung seines Lebens-wandels und versprach, den Fürsten die ganze Regierung zu bergeben, wenn sie ihm nur den Namen und die kniglichen Abzeichen lieen. Endlich lieen sich die Fürsten bereit finden,' vorlaufig noch keinen anderen König zu whlen; dagegen mute er versprechen, sich d.em Papste zu unterwerfen und die Lossprechung vom Banne zu erwirken, sonst wrden sie einen anderen König whlen. Man beschlo, den Papst zu einem y Furftentage nach Augsburg einzuladen, um gemeinsam mit ihm der den König zu verhandeln. Die schsischen Fürsten lieen sich vom Könige die schriftliche Erklrung geben, da er sie mit Unrecht verfolgt habe. Der frher vertriebene Bischof von Worms" forderte ebenfalls seine Stadt zurck, und Heinrich muffte ble treuen Wormser verlassen und ihrem erbitterten Herrn berliefern. Er selber lebte mit seiner Gemahlin und einigen Dienern unter Aufsicht eines Fürsten zu Spei er; er mute sich der Reichsgeschfte enthalten und durfte die Reichsinsianien nicht tragen. f- Bue zu Canossa. So demtigend dieser Vertrag sr Heinrich war, er sah fr den Augenblick keinen Ausweg; aber daran lag ihm \ jetzt alles, den Tag von Augsburg zu vereiteln. Daher beschlo er. sich dem Papste zu Fen zu werfen. Heimlich verlie er Speier mit ferner Gemahlin und seinem dreijhrigen Sohne. Seine Feinde hatten diesen Entschlu gefrchtet und daher alle Pss^der die Alpen befetzt; da wandte er sich nach Burgund und gmg von hier der den
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