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1. Teil 2 - S. 44

1888 - Hannover : Helwing
44 Das Mittelalter. fand wirklich eine in Purpur gehllte Lanze. Da war das ganze Heer von neuem Mute beseelt und rstete sich zu einem Ausfalle; vorauf wurde die heilige Lanze" getragen, und weigekleidete Priester sangen Psalmen. Die Christen stritten mit Verzweiflung und heiliger Begeisterung. Eine unzhlige Menge der Feinde wurde gettet; das ganze trkische Lager mit allen Kostbarkeiten und einem groen Vorrate von Lebensmitteln aller Art, Pferden und Schlachttieren fiel den Christen m die Hnde. d. Jerusalem. Im Frhjahre 1099 setzten die Kreuzfahrer ihren Weg weiter fort der Sidon, Tyrus, Akkon und Cfarea, dann der Ramla und Em maus. Hier erblickten sie endlich die heilige Stadt. Unter Thrnen fielen smtliche Kriegsleute auf tue Kniee und stimmten Lobgesnge an; alle bisher erduldeten Leiden waren nun vergessen. Jerusalem war eine durch Natur und Kunst., starke Festung; in derselben lag eine starke gyptische Besatzung die gypter hatten vor kurzem den Seldschucken Jerusalem entri^en und eine erbitterte Brgerschaft; die Kreuzfahrer waren nur noch 40 000 Mann stark von denen die Hlfte kampfunfhig war. Dennoch strmten sie sofort mit rasender Wut gegen die hohen Mauern und wren in die Stadt eingedrungen, wenn sie nur Leitern gehabt htten. Bei der nun beginnenden Belagerung fehlte es an Holz und an Baumeistern, um Kriegsmaschinen zu bauen. Unter der brennenden Sonnenhitze und tn der baumlosen Gegend mangelte es bald an Wasier. Zufllig entdeckte man in der Nhe Bethlehems ein kleines Gehlz, und eme genuesische Flotte brachte nach ^oppe am Mittelmeere Lebensmittel und tchtige Werkmeister mit Zimmergerten. Als nun zwei gyptische Boten aussagten, da ein gyptisches Heer zum Entstze der Sadt heranrcke, beschlo man den Sturm. Das gesamte Heer machte barfu eine feierliche Vitt- und Bufahrt nach dem Olberge, dann wagte es einen allge-meinen Sturm, der aber mutig zurckgeschlagen wurde. Am nchsten Tage stellte sich das Heer zur Ausfhrung eines neuen Sturmes auf. Da erblickten die begeisterten Streiter auf dem Olberge einen Ritter in weien Kleidern, der einen blitzenden Schild schwenkte. Gott will es Gott will es'" schallte es durch die Reihen, und mit erneuter Heftigkeit strmte das Heer gegen die Mauern. Die uere ward erstiegen; gegen die innere rckte der Belagerungsturm, in welchem Herzog Gottfried mit wenigen Begleitern sich befand, nher und nher. Die Zugbrcke siel, und Gottfried betrat mit zwei Begleitern zuerst die Mauer; fein Schwert fchuf den Nachdrngenden freie Bahn Das nchste Thor ward gewonnen, und mit dem Rufe: Gott will es. Gott will es. strmten 1099 die Kreuzfahrer in die Stadt. (15. Juli.) Entsetzlich waren die Greuelthaten, welche die Kreuzfahrer in der eroberten Stadt verbten, erhitzt durch Entbehrungen aller Art und den langen Kamps auf Leben und Tod. Die ganze Nacht hindurch wurde gemordet; der die Treppenstufen der Moschee Omars gefeite das Blut; viele Juden fanden in der Synagoge, wohin sie sich geflchtet hatten, durch die Flammen ihren Untergang. Man metzelte
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