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1. Die neuere Zeit - S. 60

1872 - Coblenz : Baedeker
60 Dänischer Krieg. §. 12. obersten gewählt hatten, für seinen Verwandten Friedrich V. und für die Sache der Protestanten auftrat, während England (unter Karl I.) den Seekrieg gegen Spanien erneuerte. Da der Kaiser auf die Hülfe Spaniens nicht mehr rechnen durfte und das Heer der Liga (unter Tilly) sich kaum gegen die Dänen und gegen Mansfeld behaupten konnte, zur Aufstellung eines selbständigen Heeres aber die Mittel fehlten, so genehmigte er den Antrag Albrecht von Waldstein’s oder Wallenstein’s1), Fürsten, später Herzogs von Friedland (in Böhmen), ohne Kosten für den Kaiser ein Heer zu werben, stark genug, um sich selber zu er- nähren, unter der Bedingung, dass er den unbeschränkten Ober- befehl über dasselbe erhalte. Dieses sollte zunächst Nieder- sachsen entwaffnen und die Dänen vertreiben. Wallenstein rückte in Niedersachsen ein, schlug den Mansfeld bei der Dessauer Brücke und verfolgte ihn durch Schlesien nach Ungarn, zu dessen entferntem Bundesgenossen Bethlen Gabor, Fürst von Siebenbürgen, welcher sich auf Friedensunterhandlungen einliess, während Mansfeld auf dem Wege nach Venedig (das weitere Mittel zur Kriegführung geben sollte) einer Krankheit erlag. Die Entscheidung des Krieges beruhte auf den Heeren Tilly’s und des Königs von Dänemark. Tilly schlug das dänisch-nieder- sächsische Heer unter Christian Iv. in seiner ungünstigen Stellung bei Lutter am Barenberge (im Braunschweigischen) 1626, und vereinigte sich mit (dem aus Ungarn zurückgekomme- nen) Wallenstein zu einem gemeinschaftlichen Angriffe auf die Länder des Königs von Dänemark. Holstein, Schleswig und Jüt- land wurden erobert, die beiden Herzoge von Mecklenburg, unter dem Vorwände, dass sie den Dänen einige Unterstützung ge- währt hätten, ihrer Länder verlustig erklärt und der Herzog von Pommern (der letzte seines Stammes) gezwungen, sein bisher friedliches Land den Wallenstein’schen Schaaren preiszugeben; nur die stark befestigte Hansestadt Stralsund widersetzte sich der Aufnahme einer kaiserlichen Besatzung und hielt, von Dänemark und Schweden unterstützt, eine sechsmonatliche Belagerung aus, indem sie die wiederholten Stürme Wallensteins glücklich ab- schlug. Da die Kaiserlichen und Liguisten in Ermangelung einer •eemacht weder die Offensive ergreifen, noch die lange Küstenlinie 0 Leop. von Ranke, Gesch. 'Wallenstein’s, 2. Aufl. 1869.
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