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1. Die neuere Zeit - S. 90

1872 - Coblenz : Baedeker
90 Karl Xi. §. 19. fürsten, um ihn in schwedischem Interesse zu erhalten, die Souverainetät über das Herzogthum (Ost-) Preussen. Als dieser jedoch, um Schwedens Macht nicht zu hoch steigen zu lassen, fernere Hülfe gegen Polen versagte und überhaupt ein Bündniss zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts im N. entstand, in Folge dessen Dänemark Karl X. den Krieg erklärte, zog dieser seine Gruppen aus Polen zurück, eroberte schnell das Festland von Dänemark und nach einem kühnen Zuge über den zuge- frorenen Belt auch die dänischen Inseln. Kaum hatte er sich im Frieden (zu Roeskild 1658) mit der Unabhängigkeit der süd- lichen Provinzen Sehwedens begnügt, als er dieses bereute, un- erwartet auf Seeland landete und Kopenhagen belagerte, welches jedoch, durch eine holländische Flotte unterstützt, die heftigsten Stürme der Schweden abwehrte. Der plötzliche Tod des Königs und die Minderjährigkeit seines Sohnes Karl Xi. (1660—1697) führte den Frieden herbei, der 1660 mit Polen und dessen Ver- bündeten zu Oliva (Johann Casimir entsagte allen Ansprüchen an Schweden und trat Esthland, Oesel und den grössten Theil von Liefland ab) und mit Dänemark zu Kopenhagen (im Wesentlichen ward der Roeskilder Friede bestätigt) abgeschlossen wurde. — Durch die Theilnahme am Kriege Ludwig’s Xiv. gegen Holland und Brandenburg verloren die Schweden in Folge der Niederlage bei Fehrbellin, 1675, ihre Besitzungen in Deutschland, erhielten dieselben aber zum grössten Theil im Frieden zu St. Germain en Lajre, 1679, zurück (vgl. S. 79). Da der Reichsrath während Karl’s Xi. Minderjährigkeit sich eine übermässige Gewalt angemasst und der hohe Adel sich der meisten Krongüter bemächtigt hatte , so übertrugen die Stände dem Könige, als er volljährig geworden, allmählich eine unumschränkte Gewalt, welche dieser zunächst zur Einziehung der unter den vorigen Königen verschenkten und verkauften Krongüter gebrauchte. Dadurch ward es ihm möglich, Finanzen, Flotte und Heer ganz neu zu schaffen und seinem Sohne Karl Xii. ein blühendes Reich und einen gefüllten Schatz zu hinterlassen. Gleichzeitig übertrug auch in Dänemark der zweite und dritte Stand (Geistlichkeit und Bürger) aus Missvergnügen mit der Gewalt des Adels dem Könige Friedrich Iii. unumschränkte Gewalt (lex regia). Dagegen war Polen nach dem Aussterben der Jagellonen 1572 ein Wahlreich geworden und alle Gewalt in die Hände der Adeligen gekommen.
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