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1. Die neuere Zeit - S. 104

1872 - Coblenz : Baedeker
104 Karl Vi. Türkenkrieg. §. 22. j 1 (die verweigerte Auslieferung flüchtiger Montenegriner) benutzten, um den Venetianern die im Carlowitzer Frieden abgetretene Halb- insel Morea wieder zu entreissen. Da der Kaiser Karl Vi. sich zum Schutze Venedigs rüstete, so erklärten sie auch diesem den Krieg. Eugen bewährte sein Feldherrntalent von Neuem auf die glänzendste Weise; er schlug die Osmanen trotz ihrer bedeu- tenden Uebermacht bei Peterwardein (1716) so vollständig, dass sie ihren Grossvezier, ihr Lager und alles Geschütz ver- loren. Darauf eroberte er die für uneinnehmbar gehaltene Festung Temeswar und den Banat. Im J. 1717 ging er unterhalb Belgrad auf das rechte Donauufer, um Belgrad auf eine bis dahin un- gewohnte Weise zu belagern, und gewann über das vom Gross- vezier herbeigeführte türkische Entsatzheer einen eben so glän- zenden Sieg wie im vorigen Jahre, worauf die wichtige Festung capitulirte. Der Kaiser, dessen italienische Besitzungen damals von Spanien angegriffen wurden (s. unten), begnügte sich im Frieden zu Passarowitz (1718) mit dem Banat, einem Theile von Serbien und der westlichen Walachei (bis zur Alt oder Aluta). Die Venetianer erhielten von Morea nur die Insel Cerigo zurück, blieben aber im Besitz einiger Städte in der Herzegowina, Dalmatien und Albanien, welche sie während des Krieges erobert hatten. 2) Die Quadrupelallianz (1718). Zwischen den beiden Hauptprätendenten der spanischen Thronfolge war noch immer kein Vergleich zu Stande gekommen: Karl Vi. wollte Philipp V. noch nicht als König von Spanien anerkennen, andererseits entwarf der spanische Minister Cardinal Alberoni den Plan, die italienischen Ncbenländer wieder an die spanische Krone zu bringen, und liess, während der Kaiser noch mit dem Türkenkriege beschäftigt warr Sardinien und Sicilien besetzen. Da Philipp V. auch nach der französischen Krone strebte, so wurde Frankreich vom spanischen Interesse getrennt und schloss mit Grossbritannien und dem Kaiser, unter Voraussetzung des (später erfolgenden) Beitritts Hollands, die Quadrupelallianz zur Aufrechthaltung des Utrechter Friedens. Die Verbündeten nöthigten Philipp V. durch einen kurzen Krieg (in Sicilien und Spanien), nach Entlassung Alberoni’s, Sicilien und Sardinien zu räumen und für seine Anerkennung von Seiten des Kaisers auf die spanischen Nebenländer zu verzichten. Savoyen, welches auf Philipp’s Seite getreten war,' musste dem Kaiser Sicilien für Sardinien herausgeben. Seitdem nahm der Herzog von Savoyen den Titel ^König von Sardinien“ an.
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