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1. Die neuere Zeit - S. 125

1872 - Coblenz : Baedeker
Ludwig Xv. Fleury. Die Pompadour. §. 26. 125 der damit in Verbindung gesetzten Actiengesellschaft für die Ausbeutung des untern Mississippi-Gebietes (welcher der König Louisiana abtrat) den Finanzen aufzuhelfen. Die Vereinigung fast des ganzen französischen Seehandels in den Händen dieser ^Compagnie d’Occident“ veranlasste die stete Vermehrung der Actien und Bankzettel, welche zuletzt trotz aller künstlichen Gegenmittel einen Bankerott der ganzen Anstalt herbeiführte. Die Quadrupelallianz s. S. 104. Nach djem fast gleichzeitigen Tode des Cardinais Duhois und des Herzogs von Orleans (f 1723) übernahm Ludwig Xv. die Regierung seihst, vermählte sich mit (Maria) der Tochter des entthronten Stanislaus Lesczinsky und überliess bald seinem Erzieher, dem Cardinal Fleury, die Leitung der Geschäfte (1726—1743), welcher durch seine Sparsamkeit und Friedens- liebe Frankreichs tief gesunkenen Wohlstand hob und nur un- gern in die Theilnahme am polnischen (s. S. 105) und am öster- reichischen Erbfolgekriege (s. S. 109) einwilligte; der erstere ward mit der Erwerbung der Herzogtümer Lothringen und Bar zunächst für Lesczinsky und später für Frankreich geendet; der zweite, durch Fleury’s Kargheit Anfangs unglücklich geführt, nahm zwar nach dessen Tode durch des Marschalls von Sachsen glänzende Siege (s. S. 111) eine bessere Wendung, endete aber ohne allen Gewinn und legte den Grund zu einer neuen Zerrüt- tung der Finanzen. Der schwache Ludwig erklärte zwar nach Fleury’s Tode, fortan selbst regieren zu wollen, aber da er immer tiefer in Trägheit und Wollust hinabsank, so hörte alle Einheit in der Verwaltung auf. Die Marquise von Pompadour (1745 —1764) verfügte über die Staatskasse und die höchsten Civil- und Militärwürden unumschränkt, während sie den König durch die mannichfaltigsten Zerstreuungen und sinnlichen Genüsse fortwährend zu fesseln wusste. Sie gab der französischen Poli- tik eine der vorigen entgegengesetzte Richtung, indem sie sich durch den österreichischen Minister Kaunitz zu einer Verbindung mit dem Wiener Hofe bereden liess. Dadurch ward Frankreich in den kostspieligen und dennoch fruchtlosen 7jährigen Krieg verwickelt (s. S. 112), während es zugleich einen Seekrieg mit England (s. S. 128) zu bestehen hatte, dessen Folgen höchst verderblich waren: Zerstörung der französischen Marine, Verlust der bedeutendsten auswärtigen Besitzungen, grosse Vermehrung
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