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1. Die neuere Zeit - S. 188

1872 - Coblenz : Baedeker
188 Aufstand in Tirol. §. 47. ward in einer Sennhütte im Passeyrthale von einem Verräther anfgespürt und in Mantua auf Napoleon’s Befehl erschossen (1810). Um Tirol für die Zukunft wehrlos zu machen, wurde es ge- theilt: der südliche Theil ward mit dem Königreich Italien, ein östlicher Theil (das Pusterthal) mit Illyrien vereinigt, Baiern erhielt den Rest zurück und als Entschädigung Baireuth und Regensburg. Für den Fürsten Primas (Karl von Dalberg) zu Regensburg ward dagegen das neue Grossherzogthum Frankfurt gebildet (aus Frank- furt, Fulda, Hanau, Wetzlar, Aschaffenburg) mit der Bestimmung, dass sein Nachfolger der Vicekönig von Italien, Beauharnais, sein sollte, der durch die zweite Ehe Napoleons (s. §. 48) die Aus- sicht auf den Thron Frankreichs und Italiens verloren hatte. Verschiedene Versuche, den Nationalhass der Deutschen gegen die Franzosen zu einem allgemeinen Aufstande der Nation zu ent- flammen, scheiterten an der Furcht der Fürsten und der Erschlaffung des Volkes und gereichten denen, die sie unternahmen, nur zu eigenem Verderben. Der preussische Major von Schill, Befehls- haber eines von ihm (1806) gebildeten Freicorps und einer der heldenmüthigen Vertheidiger Colbergs, führte sein Husarenregiment (von etwa 600 M.) aus Berlin wie zum Exerzieren heraus (28. April) und forderte es auf, mit ihm zur Befreiung Deutschlands auszu- ziehen , fand aber, da gleichzeitig die Nachrichten von Napoleon's Siegen an der Donau eintrafen, auf dem Zuge nirgends den erwar- teten Zulauf des Volkes; er fiel mit dem grössten Theile seiner Mannschaft in Stralsund (wo er eine Zuflucht auf der englischen Flotte finden wollte) im Gefechte mit dänischen und holländischen Truppen; die gefangenen (11) Offiziere wurden in Wesel von den Franzosen erschossen. S- S- M- Napoleon atii" «lern Gipfel seiner Macht (1810—1812). Um seine Herrschaft auch durch Hinterlassung eines leib- lichen Erben zu befestigen und seiner Dynastie durch Verbin- dung mit einem alten Regentenhause eine Art von Legitimität zu geben, schied Napoleon sich von seiner bisherigen Ge- mahlin, der edeln Josephine, und heirathete (2. April 1810) die Tochter Kaisers Franz Ii, M a r i e L o u i s e, die ihm (20. März) 1811 einen Sohn gebar, dem er den Titel eines Königs von Rom beilegte. Als sein Bruder Ludwig, weil er Holland nicht durch die rücksichtslose Ausführung der Continentalsperre zu Grunde richten wollte, zu Gunsten seines ältern Sohnes abdankte, erklärte Napoleon
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