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1. Neuzeit - S. 73

1889 - Hannover : Helwing
Die franzsische Revolution. 73 Whrend nur 4^Irmnt der Bevlkerung dem Adel und der Geistlichkeit angehrten; verlangten, da nach Kpfen abgestimmt werden solle. Als die beiden oberen Stnde hierauf nicht eingehen wollten, trennte sich der dritte Stand von ihnen und bildete die Verfassung-gebende Nationalversammlung; man schwur, nicht auseinander zu gehen, ohne dem Reiche eine Verfassung gegeben zu haben. Die frei-sinnigen Adeligen und Geistlichen gingen zu ihm der, und der König wagte nicht einzuschreiten. Das Volk war begeistert der die Khnheit und Beharrlichkeit der Abgeordneten des dritten Standes; aber der Pbel, aufgeregt durch den Vetter des Knigs, den Herzog von Orleans, der selbst nach der Krone strebte, beging gleich nachher die grten Un-Ordnungen, so da Ludwig eine Abteilung der Schweizergarde" von Paris nach Versailles rief. Als zugleich der Liebling des Volks, der Minister Die&L-intlassen wurde, brach in Paris der Aufstand los. In der Mitte dieser Stadt lag die mit einem tiefen Graben umgebene Ba stille (spr. Basti'j), ein festes Schlo, das als Staatsgefngnis diente. 3n%mfelben fchmachteten die Opfer der Hflinge und der Freundinnen Ludwigs. Diese Zwingburg wurde erstrmt und'der Erde gleich gemacht. 1789 Der Sturm aus die Bastille gilt als Ansang der franzsischen Re-volution. Die Nationalversammlung hob alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf und forderte die allgemeinen Menschenrechte" zurck. Die Adeligen verzichteten auf ihre Vorrechte, die Geistlichen auf den Zehnten; mterverkauf und Znfte wurden aufgehoben, die Steuern gleichmiger verteilt; alle. Staatsbrger sollten zu allen mtern zugelassen werden. Das Volk verbte bereits solche Greuelthaten, da der grte Teil des Hofes und des Adels das Land verlie; nur der König blieb schutzlos in Versailles zurck. Da beschlossen die Freiheitsmanner unser der* Anfutmmg des Herzogs von Orleans und seiner Anhnger, die den König fr eine entstandene Brot-teuerung verantwortlich machten, ihn ganz in ihre Gewalt zu bringen. Mit Geld bestochen und vom Branntwein berauscht, zog im Oktober ein wster Pbelhaufe, Männer und Weiber, nach Versailles und brachte den König mit Gewalt nach Paris, wohin nun auch bald die Nationalversammlung folgte." In dieser hielt es eine Partei mit dem Knigtum, eine andere mit der Republik. In der letzteren waren die Ungestmsten die Männer vom Berge", wie man sie nach ihren erhhten Sitzen in der Versammlung nte. In Paris entstanden zahlreiche Mttine von Abgeordneten, unter denen die Jakobiner die gefhrlichsten Whler waren. Sie hatten ihren Namen von ihrem Versammlungsorte, einem Iakobinerkloster. Zu Anfang des Jahres 1790 wurden alle Klster und geistlichen Orden aufgehoben; alles Kirchengut wurde fr Staatseigen-tum erklrt; die Geistlichen follten ihr Gehalt aus der Staatskasse erhalten und den Brgereid leisten. Alle uerlichen Zeichen der Standes-unterschiede wurden beseitigt; Freiheit,'.Gleichheit, Brderlichkeit, das war die Losung! Frankreich erhielt eine neue Einteilung; gleiche Mnzen, Mae und Gewichte wurden eingefhrt; fr alle sollte gleiches Recht gelten, die Folter wurde abgeschafft. Der König war schon vllig machtlos; als er sich vor Gewaltttigkeiten nicht mehr sicher fhlte,
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