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1. Neue, speciell preußische Geschichte - S. 10

1881 - Hannover : Helwing
10 Neue Geschichte. der Kaiser die Statthalterschaft in der Mark Brandenburg, in der Hoffnung, da seine Klugheit und Rechtschaffenheit sich am meisten dazu eigne, um mit Gottes Hlfe die Mark aus ihrer jammer-vollen Lage zu erretten und zu ihrem frheren Wohlstande zurckzufhren." Dem Burggrafen sollten alle und jede Einknfte, Gerechtsame und Befugnisse eines wirklichen Landesherrn vollkommen zustehen." Die Wrde eines Kurfrsten und Erzkmmerers aber behielt sich der Kaiser selbst vor. Wenn von dem Burggrafen von Seiten der Erben des luxemburger Geschlechts die Mark wieder zurckverlangt wrde, so solle ihm fr seine Arbeit" und dafr, da er sein Vermgen zugesetzt habe", die Summe von 100 000 Gulden bezahlt werden. Diese Entschdigungs-summe wurde bald nachher auf 150000 Gulden erhht. Friedrich erschien 1412 in der Mark und empfing die Huldigung der Stnde. Nur die Ritter des Havellandes, Hans und Dietrich von Quitzow an der Spitze, verweigerten ihm den Eid, nannten ihn spottend den Tand von Nrnberg" und prahlten: Wenn es auch ein ganzes Jahr Burggrafen regnete, wollten wir doch unsere Schlsser behalten!" Bald zeigte ihnen Friedrich, da mit ihm nicht zu spielen war. Sein mildes, aber festes Auftreten erwarb ihm viele Freunde in der Mark; seine Frau Elisabeth,-die schne Else" genannt, fhrte ihm Truppen aus Franken zu, und von dem Landgrafen in Thringen erhielt er eine gewaltige Donner-bchse, die von den Vorspannbauern faule Grete" genannt wurde, weil sie so schwer zu transportieren war. Mit diesem Geschtz zog der Held durchs Land und brach die starken Burgen der Raubritter. Bald waren diese mit Hlfe benachbarter Fürsten vertrieben, oder sie muten sich ergeben; auch Dietrich von Quitzow entfloh, Hans wurde gefangen gesetzt. Fr wichtige Dienste, die Friedrich dem Kaiser Sigismund auf dem Konzil zu Konstanz dadurch erwies, da er den Herzog Friedrich von Ostreich unterwarf und den aus Konstanz entwichenen Papst wieder 1415 zurckfhrte (Teil Ii. S. 97), bertrug ihm Sigismund am 30. April 1415 die Mark als erbliches Eigentum nebtt)der Wrde eines Erzkmmerers und Kurfrsten des heiligen Rmischen Reichs. Im Dezember des-selben Jahres empfing der Kurfürst in dem hohen Hause" zu Berlin, dem damaligen Schlosse, die Erbhuldigung der Stnde. . 1417, zog er mit groer Pracht wieder nach Konstanz und erhielt hier die feierliche Belehnung der Mark. Der Kser sa, umgeben von seinen Reichsfrsten, auf dem Markte auf einem Throne. Unter dem Schalle der Pauken und Trompeten ritt Friedrich auf stolzem Rosse und in prchtiger Ritterrstung auf ihn zu, stieg ab vom Pferde und knieete an den Stufen des Thrones nieder. Hierauf las der Kanzler den Lehnsbrief vor,undfriedrich leistete den Lehnseid, woruach er das Banner von Brandenbng zum Zeichen der Belehnung erhielt. Die Mark umfate, als sie Friedrich bertragen wurde, folgende Gebiete: 1) die Altmark; 2) die Mittelmark; 3) die Priegnitz; 4) das Land Sternberg; 5) einen Teil der Uckermark, die sich grtenteils in den Hnden der Pommern befand. Friedrich bestieg den brandenburgischen Thron als Friedrich I.
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