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1. Neue, speciell preußische Geschichte - S. 16

1881 - Hannover : Helwing
16 Neue Geschichte. Kriegsvolk dasselbe schtzte. Mehrere Kreuzzge untersttzten den Orden, und deutsche Ansiedler, besonders aus Sachsen und Westfalen, machten das eroberte Land erst zu einem dauernden Besitztums Um die festen Burgen erwuchsen bald Städte; so entstanden Thorn, Kulm, Marien-werder, Elbing, Braunsberg, Memel, die mit deutschen Einwohnern bevlkert wurden. 1254 zog- Ottokar von Bhmen an der Spitze von 60000 Mann gegen die Preußen und grndete Knigsberg." Im Jahre 1283, also nach fnfzigjhriger Blutarbeit, waren die letzten Preußen Mm Orden unterworfen. Whrend dieses Kampfes ward Preußen durch einen Landmeister" verwaltet; der Hochmeister des Ordens war noch in Palstina; als dieses aber den Christen (1291) verloren ging, verlegte der Hochmeister 1309 seinen Sitz nach Preußen und grndete hier eine prchtige Residenz, Bellt Ehren der Jungfrau Maria Marienburg genannt wurde. Bis zum Jahre 1382 blhte der Orden stetig auf. Durch Eroberung und Kauf erwarb er Pommerellen (von Polen), Kurland, Livland und Esthland, so da er die Ostseekste bis Narva und Reval inne hatte. Seine goldene Zeit" erlebte der Orden unter dem Hochmeister Winrich von Kniprode. (13511382). Das Land blhte durch deu Ackerbau, die Städte durch den Handel. Danzig allein schickte jhrlich 300 Sckisfe mit Korn nach England und den Niederlanden. Eine Pest raffte (1352) in Danzig 13 000 Menschen weg, ohne da die Stadt dadurch zu Grunde ging. Bei einem Sturmwinde gingen 60 Kauffahrteischiffe im dortigen Hafen unterz b. Kampf mit Polen; Trennung in Ost- und Westpreuen. Bald nach dieser kurzen Blte begann der Verfall des Ordens. Die Ritter verlieen ihre strenge Regel und gerieten in Wohlleben und bermut. Bei Tische gab es statt der einfachen Speise Rosinen, Datteln, und Mandeln; allein fr die Tafel des Hochmeisters waren jhrlich 400 Dukaten fr Rheinwein bestimmt. Eine alte Chronik sagt: Bei den Mahlzeiten der Ritter hrt man nichts Anderes, als von Pferden und Hunden reden." Gaukler, Snger und Lautenschlger, die von Bremen, Prag und Schweden zugereist kamen, fand mau bestndig in der Marienburg. So war an der ehrwrdigen Sttte statt frommer Andacht frhliches Weltleben, welches die ritterliche Kraft zerstrte. Die Städte wollten auf die Dauer dem Orden nicht mehr gehorchen und schloffen sich zum teil der Hansa an. Mit den deutschen Bauern waren auch viele Adelige ins Land gezogen, die, ohne selbst Ordensritter zu sein, von dem Orden Land zu Lehen hatten. Sie bildeten den Land-adel; auch altpreuische und polnische Familien gingen so zu Lehen beim Orden oder hatten freies Eigentum. Stdter und tzdelleute forderten vom Orden grere Selbstndigkeit und Anteil an der Regierung, und als ihnen dies verweigert wurde, traten sie zu Bndnissen zusammen. Um diese Zeit hatte der Orden einen gefhrlichen Nachbarn in dem Grofrsten Jagiello von Littauen. Dieser gewann durch Heirat Polen und vereinigte dieses Land mit dem seinigen; er wurde Christ
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