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1. Neue, speciell preußische Geschichte - S. 19

1881 - Hannover : Helwing
Kurfürst Georg Wilhelm. 19 Der grte Teil der Einwohner in den Cleve'schen Lndern war dem reformierten Bekenntnisse zngethan. In Brandenburg aber waren die Reformierten kaum geduldet und von allen mtern ausgeschlossen. Die Kurfrsten muten bei ihrem Regierungsantritt geloben, streng bei dem lutherischen Bekenntnisse bleiben zu wollen. Allmhlich hatte aber die reformierte Lehre am Hofe Eingang gefunden, der Bruder des Kurfrsten trat ffentlich der; auch Johann Sigismund hing ihr im Herzen an. Hauptschlich aus Rcksicht auf seine neuen Unterthanen in Cleve b e-kannte er seinen Glauben und trat 1613 ffentlich zum reformierten Bekenntnisse der, dem er schon, wie er sagte, seit acht Jahren zugethan war. Dieser bertritt erregte bei den Lutheranern in Brandenburg und Preußen groe Erbitterung. In Berlin (und anderen Orten) kam es zu einem ffentlichen Aufstande, in welchem der Bruder des Kurfrsten mit Steinen geworfen und das Hans des reformierten Hofpredigers zerstrt wurde. Der Ausstand wurde mit Waffengewalt unterdrckt; der Kurfürst mute geloben, in geistlichen Dingen keine weiteren Vernderungen vorzunehmen. Durch diesen bertritt erwarb sich Johann Sigismund die Hlse der Hollnder. Doch bevor es zum Kriege kam, schlssen der Kurfürst und der Pfalzgraf den Vertrag von Xanten (am Rheine, 1614), in welchem Jlich und Berg an Pfalz-Neuburg, Eleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg fielen. 1618 starb der unglckliche Herzog Albrecht Friedrich, und nun 1618 wurde auch Preußen mit Brandenburg vereinigt. So hatte Jo-Hann Sigismund fr Brandenburg im Westen und Osten zwei wichtige Lnder erworben, die den Kern zu weiteren Erwerbungen bilden sollten. Er starb 1619. b. Georg Wilhelm (16191640) folgte seinem Vater Sigis-mimt). Er besa weder Einsicht noch Kraft genug, um seine Unterthanen gegen die Drangsale des dreiigjhrigen Krieges, der eben ausgebrochen war, zu schtzen, noch seinen Glaubensgenossen die ntige Untersttzung zu gewhren. Seine Mutter begnstigte die Lutheraner auf jede Weise und vermhlte ihre Tochter gegen seinen Willen mit dem streng luthe-rischeu Gustav Adolf. Gleich zu Anfang des Krieges wurde die Mark durch englische Sldnerscharen ausgeplndert, die dem Könige Friedrich V. von Bhmen von der Elbe her zu Hlfe zogen. Die Berliner machten, als die englischen Truppen bei Potsdam lagerten, einen Aufruhr, weil sie meinten, die Englnder wrden von dem Kur-frsten benutzt werden, sie zur Annahme des reformierten Bekenntnisses zu zwingen. Georg Wilhelm war unschlssig, ob er sich auf die Seite des Kaisers, oder auf die der protestantischen Fürsten stellen sollte; obwohl selbst Protestant, neigte er sich doch mehr auf die Seite des Kaisers, weil er sich fast ganz von seinem katholischen Ratgeber, dem Fürsten Schwarzenberg, leiten lie, der in kaiserlichem Solde stand. Deshalb that er nichts zur Rettung Bhmens und lie es ruhig geschehen, da der Kaiser den Herzog von Jgerndorf, der an dem Kampfe fr den 2*
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