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1. Neue, speciell preußische Geschichte - S. 23

1881 - Hannover : Helwing
Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst. 23 Freunde umringten ihn und baten, er mge doch bleiben. Er aber erwiderte: Ich wei, was ich meinen Eltern, meinem Lande und meiner Ehre schuldig bin!" und ging. Gleich am folgenden Morgen verlie er den Haag und ging in das Kriegs-loger zum Prinzen von Oranien, der eben Breda belagerte. Als dieser den Grund seiner pltzlichen Entfernung ans dem Haag erfuhr, klopfte er ihm auf die Schulter und sprach: Eure Flucht beweist mehr Heldenmut, als weun ich Breda eroberte. Vetter, ihr habt das gethan, ihr werdet mehr thnn: wer sich selbst besiegen kann, der ist zu groen Unternehmungen fhig." Friedrich Wilhelm wre gern noch lnger in Holland geblieben; aber Schwarzenberg drang auf seine Rckkehr. Im Juni 1638 traf der Prinz in Berlin ein. Im August desselben Jahres machte er mit seinem Bater eine Reise nach Preußen. Hier erkrankten beide; der Vater starb, der Sohn genas, und mute nun in einem so jugendlichen Alter und unter so schwierigen Verhltnissen die Regierung bernehmen. b. Regierungsantritt. Friedrich Wilhelm brachte hohe Gaben 1640 des Krpers und des Geistes mit auf den Thron, und er bedurste der-selben auch. Die Marken waren verarmt, ein Teil derselben von den Schweden besetzt; die Truppen des Landes, besonders in den Festungen, waren dem Kaiser vereidigt, dem Kurfrsten nebenher nur durch Hand-schlag verpflichtet. Friedrich Wilhelm schrieb selbst: Auf der einen Seite habe ich die Krone Schweden, auf der andern den Kaiser; ich sitze zwischen ihnen und erwarte, was sie mit mir anfangen, ob sie mir das Meinige lassen oder nehmen wollen." Beide warteten ab, auf wesseu Seite sich der junge Kurfürst stellen werde. Den Grafen von Schwarzenberg entlie dieser nicht sofort, um den Kaiser nicht argwhnisch zu machen; er beschrnkte ihm aber seine Vollmachten und gestattete ihm nicht mehr, die an den Kurfrsten gerich-teten Briefe zu ffnen. Auch fragte er ihn selten um Rat. Schwarzenberg merkte bald, da der junge Kurfürst auf seinen Rat nichts gab; als er nun noch aus Wien ein vertrauliches Schreiben erhielt, das ihm den baldigen Ausbruch der kurfrstlichen Ungnade in Aussicht stellte, ergriff ihn ein Fieberfrost, und er starb wenige Tage darauf am Schlagflu. Das war fr denknrfrsten eine glckliche Lsung! Der Kurfürst wollte vor allem Herr im eigenen Lande sein und sich deshalb eine eigene, nur ihm gehorchende Heeresmacht bilden. Er verbot den Kommandanten seiner Festungen, fernerhin kaiserliche Besatzung auf-zunehmen. Dann befahl er, die Kommandanten und Offiziere der Festungen fr ihn allein zu vereidigen. Nur ein Kommandant leistete diesen Eid, die anderen weigerten sich. Die Offiziere, welche den verlangten Eid verweigerten, wurden entlassen, und ihre Regimenter dem Kaiser auf sein Verlangen bergeben; au den brigen aber wurden 3 Regimenter, eine Leibgarde und 200 Mann reitender Garde gebildet, im ganzen etwa 3000 Mann. Dieses war die erste stehende Heeresmacht in Brandenburg. c. Heirat. Unterdes hatten mit dem Könige von Polen lange Verhandlungen wegen der Belehnung in Preußen stattgefunden. Der
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