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1. Neue, speciell preußische Geschichte - S. 25

1881 - Hannover : Helwing
Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst. 25 Vorpommern umfate nur 160 Quadratmeilen, dafr erhielt der Kurfürst 200 Quadratmeilen wieder; aber doch konnte er den Verlust Vorpommerns nicht verschmerzen, weil er, nach dem Vorbilde Hollands, aus Brandenburg gern eine Seemacht gemacht htte. Den Bemhungen des Kurfrsten von Brandenburg ist es auch zu danken, da den Refor-mierten dieselbe Religionsfreiheit gewhrt wurde, wie den Lutheranern. Am 24. Oktober wurde die Urkunde des westflischen Friedens 1648 zu Mnster unterzeichnet. e. Hebung des Landes. Die Wunden, welche der dreiigjhrige Krieg dem Lande geschlagen hatte, waren teilweise schon wieder geheilt; aber unablssig war der Kurfürst fr die Hebung des Landes thtig. Ackerbau, Handel und Gewerbe wurden gehoben, die Ertrge aus den Domainen vermehrt. Seiner Gemahlin schenkte er die Domaine Btzow; sie legte dort eine hollndische Musterwirtschaft an, berief aus Holland Grtner und Landwirte und zog fleiige Kolonisten ins Land. Btzow erhielt von ihr den Namen Oranienburg. Luise pflanzte auch die erste Kartoffel in der Mark und versetzte hollndische Viehzucht in das Brandenburger Land. Sogar Schweizer lieen sich an den Ufern der Havel und Oder nieder. Der Kurfürst verlangte von jedem Bauern, da er bei seinem Hause einen Garten anlege, und keiner sollte heiraten, wenn er vorher nicht wenigstens sechs Obstbume gepfropft und sechs Eichbume gepflauzt habe. Friedrich Wilhelm selber beschftigte sich in seinen Erholungsstunden gern mit Gartenbau und pfropfte und beschnitt eigenhndig seine Obstbume. Die Domainengter waren sonst durch Amtsschreiber verwaltet und die Produkte teils von dem Landesherrn verbraucht, teils zur Bezahlung der Staatsdiener verwandt. Friedrich Wilhelm nderte dies: die Staatsdiener wurden auf ein bestimmtes Iahrgehalt gesetzt und die Domainen verpachtet. Ebenso thtig war er fr die Hebung der Gewerbthtigkeit und des Handels. Verschiedene Fabriken, Webereien, Glasschleifereien, Tabaksfabriken, wurden angelegt. Schon 1650 richtete er Rettposten ein, die von Berlin aus durch das ganze Reich den Verkehr vermittelten. Straen wurden verbessert oder neu augelegt; die )der wurde mit der Spree durch den Friedrich-Wilhelms-Kanal verbunden. An der Ausfhrung dieses Unternehmens hatte der Kurfürst solche Freude, da er in dem Kanale, als er vollendet war, ffentlich speiste, dann die Schleusen ffnen und ihn an demselben Tage mit einem aus Breslau kommenden Schiffe befahren lie. Zur Hebung der Knste und Wissenschaften rief er eingegangene Schulen wieder ins Leben und legte neue an, beschenkte die Universitt Frankfurt und grndete eine neue zu Duisburg. Auch legte er den Grund zu der kniglichen Bibliothek .zu Berlin. Maler, Bildhauer und Kupferstecher zog der Kurfürst an seinen Hof und lie junge Brandenburger auf Reisen gehen. Ein Hauptaugenmerk richtete Friedrich Wilhelm auf das Heer; bereits 1646 hatte er 8000 Mann, und beim Kriege zwischen Schweden und Polen (1655) erschien er mit 26000 Mann und 72 Geschtzen.
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