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1. Neue, speciell preußische Geschichte - S. 28

1881 - Hannover : Helwing
28 Neue Geschichte. seine Souvernitt (Oberherrschaft) nicht zum Schaden der Landesfreiheit ausdehnen zu wollen, und so fand (1663) die feierliche Huldigung der Stnde zu Knigsberg statt. Bald jedoch entstand eine neue Ghrung, weil bei der Ausschreibung einer neuen Steuer die Stnde nicht gefragt waren; ein Oberst von Kalkstein stellte sich an die Spitze der Unzufriedenen und schien sogar dem Kurfrsten nach dem Leben zu trachten. Er wurde festgenommen und als Hochverrter zum Tode verurteilt; der Kurfürst aber milderte das Urteil in lebenslngliches Gefngnis und entlie ihn schon nach einem Jahre seiner Haft unter der Verpflichtung, sich nicht zu rchen und ohne Erlaubnis seine Gter nicht zu verlassen. Trotzdem ging Kalkstein nach Warschan, beschimpfte dm Kurfrsten ffentlich und rhmte sich laut, er wolle Preußen wieder unter polnische Lehnsherrschaft bringen. Der Kurfürst verlangte seine Auslieferung von Polen, aber vergebens. Da lud ihn der preuische Gesandte in Warschau zu sich, lie ihn binden, in eine Tapete wickeln und nach Preußen schaffen. Hier ward er als Hochverrter zum Tode verurteilt und enthauptet. (1672). Sein Tod schreckte andere Mivergngte, und allmhlich beugten sich die Preußen unter den entschiedenen und unerschtterlichen Willen des krftigen Fürsten. 3. Kampf gegen Arankreich und Schweden. a. Kamps am Rheine. Zu dieser Zeit herrschte in Frankreich Ludwig Xiv. in unbegrenzter Willkr; alle Rechte des Volkes trat er mit Fen. Au seinem Hofe zu Versailles (spr. Wrai) herrschte Pracht, ppigkeit und Unsittlichkeit, und die meisten deutschen Fürsten ahmten ihm nach. Friedrich Wilhelm machte eine rhmliche Ausnahme; ihm ist es auch hauptschlich zu danken, da Ludwig Xiv. nicht zum deutschen Kaiser gewhlt wurde, wie er auch der einzige deutsche Fürst gewesen ist, der auf treuer Wacht gestanden hat, um den ruberischen Nachbar von Deutschlands Grenzen fernzuhalten. Ludwig machte nmlich unberechtigte Erbansprche an die spanischen Niederlande und eroberte die Freigrafschaft Burgunds Da zwang ihn ein Bndnis zwischen England, Holland und Schkveden zum Frieden. Sein Zorn hierber richtete sich hauptschlich gegen Holland. Schlau wute er England und Schweden auf seine Seite zu ziehen; auch Friedrich Wilhelm suchte er zu gewinnen; dieser aber fhlte sich durch Bande des Bluts, der Religion und der Freundschaft, sowie auch durch Staatsrcksichten zu den Oraniern hingezogen und schlo ein Bndnis mit Holland. Kaum waren die Franzosen in Holland eingefallen, so ergriff Friedrich Wilhelm allein die Waffen zum Schutze des bedrohten Landes. (1672). 3ljfn folgten nachher der Herzog von Braunschweig und der Landgraf von Hessen; auch loooo Mann kaiserlicher Truppen stieen zu ihm. Der Kaiser aber hatte einen geheimen Vertrag mit Ludwig Xiv. geschloffen^ und der kaiserliche General Monteeuculi hinderte den Kur-frften an jedem entscheidenden Schritte. Da nun auch die Hollnder die versprochenen Uutersttzungsgelder nicht zahlten, wollte der Kurfürst
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