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1. Neue, speciell preußische Geschichte - S. 40

1881 - Hannover : Helwing
40 Neue Geschichte. geleitet. Der Kurfürst zeigte sich seinem treuen Diener gegenber auch dankbar und ernannte ihn (1695) zum Oberprsidenten. Doch nicht lange mehr sollte Dankelmann dieses hohe Amt bekleiden. Der Kurfürst war sehr prachtliebend und freigebig. Scharen von Schmeichlern lebten am Hofe von des Kurfrsten Freigebigkeit. Die Ausgaben des Hofes berstiegen weit die Einnahmen desselben. Um die leeren Kassen zu fllen, mute zweimal eine Kopfsteuer ausgeschrieben werden, von der niemand befreit war: der Kurfürst zahlte 3000 Jl, die Taglhnerfrau 40 Trotz der redlichsten und einsichtsvollsten Verwaltung war Dankelmann allge-mein verhat: das Volk hate ihn, weil er so viel forderte, der Kurfürst und der Hof, weil er zu wenig gab. Das Haupt der Mivergngten war der Freiherr Kolb von Wartenburg. Er machte dem Kurfrsten Vorwrfe, da er sich noch von Dankelmann Hofmeistern lasse, so da Friedrich einst unwillig ausrief: Dankelmann will den Kurfrsten spielen; allein ich werde ihm zeigen, da ich selbst Herr bin." Einen anderen Vorwand zur Verdchtigung Dankelmanns fanden seine Neider darin, da er seine sechs Brder in einflureiche Stellungen befrdert hatte. Der Kurfürst lie ihn fhlen, da er seiner nicht mehr bedrfe, und Dankelmann bat um seinen Abschied. Er erhielt denselben und zugleich drei eintrgliche mter und eine Pension von 30000 dl.. Damit waren seine Feinde nicht zufrieden. Sie verdchtigten ihn, er habe wichtige Staatspapiere unterschlagen. Er ward verhaftet und auf die Festung gebracht, sein Vermgen mit Beschlag belegt. In dem gegen ihn angestrengten Prozesse konnte ihm nichts zur Last gelegt werden; trotzdem erhielt er seine volle Freiheit erst unter Friedrich Wilhelm I., seine Gter niemals wieder. d. Preußen wird ein Knigreich. Seit dem Beginn seiner Re-giernng war es Friedrichs eifrigstes Streben gewesen, fr sein Haus die Knigskrone zu erwerben. Die uere Veranlassung war wohl die unter den Fürsten damals herrschende eitle Rangsucht, die auf den Zu-sammenknften der Fürsten oder ihrer Gesandten oft zu den heftigsten Strei-tigkeiten fhrte, und der Vorgang anderer Fürsten. Wilhelm von Oranien war König von England, der Kurfürst von Sachsen König von Polen geworden; das viel kleinere Hannover hatte die (neunte) Kurwrde erhalten (1692), und sein Kurfürst hatte Aussicht, den englischen Thron zu besteigen. Auch war der Gedanke, Brandenburg zu einem Knigreiche zu erheben, nicht neu. Schon dem groen Kur-frsteu hatte Ludwig Xiv. einen dahingehenden Vorschlag gemacht; besa doch Brandenburg viermal soviel Lnder, als je einem Kurfrstentum gehrten, und gebot der eine knigliche Kriegsmacht. Das Verlangen Friedrichs Iii. nach der Knigskrone entsprang aber nicht allein aus der Eitelkeit, sondern auch aus dem Bestreben, auf der Bahn der Erhebung seines Hauses einen Schritt weiter zu thun. Gerade jetzt war die Zeit gnstig; der Kaiser bedurfte des Kurfrsten in dem eben ausgebrochenen spanischen Erbfolgekriege. Es kam daher (am 16. November 1700) zwischen dem Kurfrsten und dem Kaiser der sogenannte
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