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1. Neue, speciell preußische Geschichte - S. 80

1881 - Hannover : Helwing
Neue Geschichte. wischte, zeigte dieser auf Seidlitz und sprach: Ohne diesen wrde es schkmm mit uns aussehen!" Ohne Rast eilte der König nach Sachsen, wo sein Bruder Hein-rich von Daun und der Reichsarmee schwer bedrngt wurde. Friedrich verachtete den vorsichtigen, zgernden Daun und bezog unter dessen Augen ein hchst ungnstiges Lager bei Hochkirch, einem Dorfe in der Werlausitz. Der General Keith sagte: Wenn uns die Ostreicher hier in Ruhe lassen, so verdienen sie gehngt zu werden!" worauf Friedrich lchelnd antwortete: Sie frchten sich vor uns mehr, als vor dem Galgen!" Die streichischen Generale baten Daun, anzugreifen; ein Offizier sagte: Wir verdienen, vom Feldmarschall an, alle kassiert zu werden, wenn wir den Preußen diese Tollkhnheit hingehen lassen!" Da beschlo Daun, dem Könige nicht eine Schlacht zu liefern sondern ihn zur Nachtzeit zu berfallen. Drei Tage stand Friedrich unangefochten; am 14. Okt. sollte der Abmarsch erfolgen. In derselben Nacht fhrte Daun dm Uberfall aus, der Friedrich 10000 Mann und 100 Kanonen kostete. Damit das Auffahren der Kanonen nicht bemerkt wrde, muten Dauns Leute Bume fllen; durch Rufen und Singen lenkten sie die preuischen Wachtposten ab. Schlag fnf Uhr, als im preuischen Lager noch alles fest schlief, schlichen die Ostretcher an Friedrichs Lager, nahmen die erste Batterie und feuerten mit den Kanonen ms Dorf hinein. Die Preußen eilten .halb angekleidet und schlaftrunken auf den Hauptweg des Dorfes, wo sie von ihrem eigenen Geschtze niedergeschmettert wrben. Zum Laden hatten sie im Gedrnge keinen Platz, nur mit dem Bajonett und Kolben leisteten sie Widerstand. Im Pnlverdamps und Nebel erkannte man ein-ander nicht, mancher fiel von Freundeshand; man tastete nach den Kopfbedeckungen, wobei die Blechkappen" den preuischen, die Brenmtzen" den streichischen Grenadier kenntlich machten. Der König befahl, Hochkirch um jeden Preis zu erhalten. Schon hatte der Feldmarschall Keith dem Feinde die Batterie wieber genommen und ihn nach einem nahen Wldchen zurckgebrngt; ba streckte ihn eine Kugel itieber. Prinz Frtedrich von Brannschweig warb durch eine Kanonenkugel gettet, Moritz von Dessau fiel schwer verwuubet in die Hnde der Feinde. Das Dorf Hochkirch brannte lichterloh und beleuchtete das nchtliche Schauspiel. Am heftigsten wurde auf dem Kirchhofe, dem preuischen Thermopyl", gekmpft; aber dennoch mute das Dorf gerumt und konnte nicht wieder genommen werden. Aber in grter Ordnung zog Friedrich sich zurck, mtb Daun wagte nicht, ihn im Angesicht des Tages trieb er anzugreifen. Daun erhielt fr bett Sieg vorn Pabste einen geweihten Hut und Degen, weshalb Friedrich ihn jetzt den Mann mit der geweihten Mtze" nannte. Auf dem Marsche traf den König die unglckliche Botschaft, da seine Schwester Wilhelmine gestorben sei. In der Unglcksstunde des berfalls bei Hochkirch war sie ihrer Krankheit erlegen. Wie sehr Friedrich sie liebte, zeigen diese Worte, die er kurz vorher an einen Freunb schrieb: Meine Schwester und ich haben zwei Krper, aber nur eine Seele." Trotz aller Schicksalsschlge blieb der Mut Friedrichs ungebrochen. Als bte Artilleristen ohne Geschtz an ihm vorberzogen, rief er scherzend: Wo habt Ihr bemt Eure Kanonen gelassen?" Der Teufel hat sie der Nacht geholt!" war die Antwort. Als der König erwiberte: Nun, fo wollen wir sie ihm bei Tage wieder nehmen!" riefen die Soldaten: Jawohl, und noch Zinsen soll er uns dazu geben!" Schon nach 11 Tagen stand der König in Schlesien und nahm Kosel und Neie. f. Minden; Kunersdorf; Maxen. Im Jahre 1759 versuchten
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