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1. Neue, speciell preußische Geschichte - S. 86

1881 - Hannover : Helwing
86 Neue Geschichte. dienste gezwungen werden. Frauen und Greise muten den Acker be-stellen. Das schlechte Geld (S. 82) war entwertet; das Land war, nach des Knigs eigenen Worten in Gefahr, unter dem Drucke seiner Leiden zu erliegen. Die Geldmittel, die der König schon fr einen neuen Feldzug gesammelt hatte, wurden jetzt an die einzelnen Provinzen verteilt; Schlesien allein erhielt 9 Millionen <Jc.. Auch wurden vielen Personen auf einige Jahre die Steuern erlassen. Auerdem ffnete der König gleich nach dem Frieden seine Magazine und lie den Bauern Saatkorn austeilen; 35000 Armeepferde wurden verteilt und 15000 Huser neu aufgebaut. In Schlesien waren wenige Jahre nach dem Kriege 250 neue Drfer entstanden, und schon zu Anfang desselben wurde hier auf Befehl des Knigs die Kartoffel eingefhrt. Im ganzen Lande hatten namentlich die adeligen Gter gelitten. Der Adelstand hatte sich im Kriege besonders aufopfernd gezeigt; viele adelige Familien hatten der 20 Mitglieder verloren es fielen z. B. 54 von Kleist; Friedrich machte den Adel zur Sttze seines Thrones, indem er mit Mnnern des Adel-standes die hohen Staatsmter und die meisten Offizierstellen besetzte. Auch verwandte er groe Summen auf die Verbesserung der adeligen Gter. So scheute er keine Geldmittel, wo es das Wohl des Landes erforderte; er sagte einmal: Ob ich 1 bis 2 Millionen mehr im Schatze lasse oder nicht, das ist gleichgltig; es ist besser, wenn ich noch in meinem Leben Gutes damit stifte." Dennoch sparte der König berall; denn er pflegte zu sagen: Wenn sich zwei bekriegen, wird der den besten Frieden machen, der den letzten Thaler in der Tasche behlt." In der Sparsamkeit ging Friedrich selbst allen voran; von den 3600000jl.t die der Staat zu seiner Hofhaltung ausgesetzt hatte, gebrauchte er nur den sechsten Teil und verwandte dafr das brige zum Wohle des Landes. Da Preußen arm ist", sagt er in seinen Schriften, mu der Regent dieses Landes sparsam sein. Giebt er das Beispiel der Ver-schwendung, so werden seine Unterthanen, die arm sind, ihm nachzuahmen suchen und sich dadurch ruinieren." Nach und nach wurden hlfsbedrf-tige Gemeinden mit 72. Millionen Jc. untersttzt, und am Ende seines Lebens hinterlie der König dennoch 20 Millionen Jc. im Staatsschatze. Mit Recht konnte er deshalb von sich sagen: Mein Staat ist reich, ich bin arm." b. Weitere Sorge fr das Land. Die grte Sorge wandte Friedrich dem Heere zu, um jeder Zeit bereit zu sein, die neu erwor-bette Provinz und die fr Preußen errungene Stellung als Gromacht zu verteidigen. Von den 66 Millionen Jc. der Staatseinnahmen gebrauchte er fr dasselbe allein 39 Millionen Jl. jhrlich und erhhte es auf 200 000 Mann. Er fhrte die reitende Artillerie ein und sorgte fr tchtige Ausbildung der Reiterei. Die Soldaten muten _20 Jahre dienen und waren hufig Familienvter. Die eigentliche bungszeit beschrnkte sich auf jhrlich zwei Monate; die Inlnder wurden fr die brige Zeit beurlaubt. Die wenigsten Soldaten waren Landeskinder, die meisten
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