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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 70

1898 - Breslau : Hirt
70 Geschichte des Mittelalters. Zweite Periode. 1). Tie Teilung des Reichs. Jetzt entbrannte der Bruderkrieg aufs neue; Ludwig und sein Stiefbruder Karl Pippin war verstorben bestritten Lothar die Alleinherrschaft und besiegten ihn in der Mutigen Schlacht am Bach der Burgundionen bei Auxerre (841). Lothar suchte sich mit den bedenklichsten Mitteln zu halten: er er-munterte die Sachsen, ihre alte Freiheit wieder zu erringen, er rief die 843 Normannen ins Land; aber trotzdem mute er sich zu dem Vertrag von Verdnn verstehen, der dem Bruderkriege ein Ende machte. Lothar erhielt die Kaiser wrde und Italien, auerdem deu Lnderstreifen westlich des Rheins und stlich der Rhone, von der Nordsee bis zum Mittelmeer; in diesem Teile lagen die beiden Kaiserstdte Rom und Aachen. Karl der Kahle bekam Westfranken (das heutige Frankreich), Ludwig Ostfranken (Deutschland) und wegen der Weinflle" Mainz, Worms und Speier. Damit hatte die herkmmliche frnkische Erbteilung das Weltreich Karls des Groen aufgelst; durch den Vertrag von Verdnn schied es sich nach Nationen: im Osten entstand des deutsche Reich, im Westen Frankreich, im Sden Italien. In Deutschland war das deutsche Blut unvermischt geblieben, in Frankreich und Italien hatten sich Welsche und Germanen verbunden. So schieden sich jetzt die romanischen Nationen von den Deutschen in Geschichte und Sprache. In Frankreich redeten noch im 10. Jahrhundert die Könige an ihrem Hofe deutsch; all-mhlich aber bildete sich aus dem Latein der welschen Bevlkerung durch Verbindung mit einigen deutschen Elementen die franzsische Sprache; sie ist unter den romanischen Sprachen die lteste. In Italien gaben um das 10. Jahrhundert allmhlich auch die Longobarden ihre heimische Sprache aus, und es bildete sich aus der Verschmelzung mit dem Latein das Italienische; selbst im Spanischen haben sich Spuren der deutschen Sprache erhalten. In den deutschen Gebieten wurde das Wort deutsch" ursprnglich nicht fr das Volk, sondern fr die Sprache ge-braucht: man bezeichnete mit diesem Ausdruck die Volkssprache im Gegeu-satz zu dem Latein der Gelehrten. Das mittlere Reich bestand aus romanischen und germanischen Volks-elementen ohne inneren Zusammenhang. Vor seinem Tode (855) teilte Lothar nach frnkischer Sitte sein Land unter seine drei Shne. Ludwig H. erhielt Italien und die Kaiserwrde. Lothar erbte das Mosel- und Maasland, das nach ihm Lothringen genannt wurde, Karl erhielt Burgund. Nachdem Tode der beiden letzteren eigneten sich Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle mit bergehung Ludwigs n. deren Land an, und im Vertrag zu Meersen a. d. Maas erhielt Ludwig Lothringen, während Burgund zum Reiche Karls des Kahlen kam, so da fortan die Grenze der deutschen und franzsischen Sprache auch die Grenze zwischen Deutschland und
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