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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 93

1898 - Breslau : Hirt
Die frnkischen Kaiser. Heinrich Iv. 93 Werkzeug der Fürsten und konnte ihr sein Herz nicht schenken; ja schon nach zwei Jahren gedachte er sich von ihr zu scheiden. Erst in den Tagen der Trbsal sollte er den Charakter des edlen Weibes kennen lernen. b. Kampf mit den Sachsen. Unterdessen wuchs Heinrich zur Selbstndigkeit heran. Er erkannte, wie das Gut und Recht des Knigs durch die selbstschtige Gewalt der Fürsten zusammengeschmolzen war, und suchte nun zu retten, was noch zu retten war. Dabei aber bewahrte sein heies Blut nicht die rechte Migung; auch hielt er sein Leben nicht rem von Ausschweifungen, die seinem Rufe schadeten. Vor allem suchte er die Sachsen zu bezwingen, wobei Adalbert sein Gehilfe war, Um ihren Trotz zu brechen, lebte er meist in Goslar und erbaute nach dem Vorbilde seines Vaters auf den Bergen des Harzes starke Burgen, deren Besatzungen die grollenden Sachsen im Zaume halten sollten. Die strkste derselben war die Harzburg, Heinrichs Lieblingsaufenthalt. Die Sachsen murrten, denn sie sahen ihre Freiheit bedroht und muten sich von den stammsremden Kriegerscharen und Hflingen Heinrichs manchen bermut gefallen lassen; auch warm sie der Sitte gem verpflichtet, den König zu unterhalten, so lange er sich in ihrem Lande aufhielt. Einer der mchtigsten Feinde Heinrichs war Otto von Northeim. Ein Ritter hatte die freilich unerwiesne Anklage erhoben, da Otto dem Leben des Knigs nachstelle. Heinrich nahm Otto sein Herzogtum Bayern und chtete ihn. Da griff Otto im Bunde mit seinem Freunde Magnus von Sachsen zu den Waffen; als sie sich dann unterwarfen, wurden sie in Haft genommen. Otto erhielt bald darauf seine Freiheit und Allode zurck, Bayern aber bekam Welf, ein Verwandter des in mnnlicher Linie ausgestorbenen welfifchen Geschlechts. Magnus sollte nur aus der Haft entlassen werden, wenn er auf das Herzogtum Sachsen, das ihm bei dem nahe bevorstehenden Tode seines Vaters zufallen mute, ver-zichteu wollte. Er befand sich noch in Haft, als sein Vater starb; da frchteten die Sachsen, Heinrich wolle ihr Herzogtum den Billingern ent-ziehen und an sein Haus bringen. In allen Schichten des Sachsenvolkes grte es. Auf einer Tagfahrt gelobten Fürsten und Bauern, mit den Waffen in der Hand sich ihr Recht zu ertrotzen. In wenigen Tagen stand ein Heer von 60000 Mann vor der Harzburg, wohin sich Heinrich begeben hatte, um sicher zu sein. Dreierlei vor allem verlangten die Sachsen von ihm: er solle die Burgen im Sachsenlande abbrechen, seine bisherigen Ratgeber entlassen und Magnus von Sachsen freigeben; in diesem Falle wollten sie seine trenesten Unterthanen sein. Der König lehnte diese Forderung ab, und weil die Sachsen die Harzburg von allen Seiten einschlssen, entzog er sich ihnen durch die Flucht; in der Nacht fhrte ihn ein Jger auf geheimen Wegen durch
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