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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 128

1898 - Breslau : Hirt
128 Geschichte des Mittelalters. Zweite Periode. Heer kehrten nur wenige nach Frankreich zurck. Im Jahre 1291 er-oberten die Mamelucken Akkon, worauf die Christen ihre Besitzungen, Tyrus und Sidon, freiwillig rumten. 4. Aotgen der Kreuzzge. a. Fr die Kirche. Fnf Millionen Menschen waren auf den Kreuz-zgen untergegangen, und doch war das Ziel, die dauernde Befreiung des heiligen Landes, nicht erreicht; dennoch ist diese Bewegung von der grten geschichtlichen Bedeutung geworden. Vor allem trat die Macht der Kirche in den Kreuzzgen hervor wie nie zuvor; der Papst hatte sie veranlat, er begleitete sie mit seinem Segen und erschien in ihnen als das Haupt der gesamten Christenheit. b. Das Rittertum erhielt durch die Eroberung und Verteidigung Jerusalems ein neues, erhabenes Ziel und wurde dadurch also veredelt; es trieb jetzt seine schnste Blte in den geistlichen Ritterorden (S. 131) und in der hfischen Dichtung, so genannt, weil sie hauptschlich an den Hfen der Fürsten und von Sngern ritterlichen Standes, den Minnesngern, gepflegt wurde. In Friedenszeiten, besonders wh-rend des Winters war das Leben auf der Burg oft einsam; nm so freudiger wurden dann die Snger begrt, die von Burg zu Burg zogen und ihr Lied unter Harfenbegleitung erschallen lieen. Begeistert priesen sie die wonnevolle Frhlingszeit, die den Schnee schmelzen lie und bei Turnieren und Kampf zu frhlicher Hoflust aufforderte. Den Hauptinhalt ihrer Gesnge aber bildete das Lob der Frauen, deren Verehrung durch die kirchliche Stellung der Jungfrau Maria geadelt wurde. Daher nannte man diese Snger auch Minnesnger. Durch die Kreuzzge wurde den Rittern die Wunder- und Mrchenwelt des Morgenlandes erschlossen: die Sage vom trojanischen Kriege und die Zge Alexanders des Groen, die nun ebenso wie die meist aus franzsischen Quellen geschpften Sagen von König Artus' Tafelrunde, vom heiligen Gral, von Karl dem Groen den Stoff zu ihren Gesngen lieferten. So erblhte neben der hfischen Lyrik auch das hfische Epos. Auch die alte deutsche Heldensage be-lebte sich aufs neue. Es erklang das Lied von Siegfrieds Tode und Chriemhildens Rache in dem gewaltigen Nibelungenliede, die Kmpfe der Nordseevlker aber spiegelten sich wieder in dem Liede von der treuen Gudrun. Beide deutsche Volksepen, in denen alte Volkslieder und Sagen zusammengefat sind, haben wohl zu Anfang des 13. Jahrhunderts ihre jetzige Gestalt erhalten. Je glnzender sich das Rittertum gestaltete, desto mehr blhte auch die ritterliche Dichtung; selbst gekrnte Hupter, wie die hoheustausischen Kaiser, griffen zur Harfe. Neben ihnen sind besonders die Herzge von
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