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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 183

1898 - Breslau : Hirt
Die Reformation der Kirche. Dr. Martin Luther. 183 Waldes ansssig war. Ich bin eines Bauern Sohn," so erklrte er selber mit Stolz; mein Vater. Grovater, Ahnherr sind rechte Bauern gewest." Sein Vater, ein Bergmann, zog des Erwerbs wegen nach Eisleben. 10 ^o dort wurde ihm sein ltester Sohn Martin geboren. Ein halbes Jahr spter zogen die Eltern nach Mansfeld. wo der Vater wieder als Berg-mann arbeitete, aber trotz seines Fleies seine bald zahlreiche Familie nur mit Mhe ernhren konnte, so da die Mutter oft das Holz auf dem Rcken heimtragen mute. Doch nach und nach erwarb der Vater zwei Schmelzfen, erbaute sich ein stattliches Wohnhaus und wurde in den Rat der Stadt gewhlt. Beide Eltern waren ehrenhaft, fromm, aber sehr streng, der Vater mitunter so hart, da der Sohn ihn mied. Als Martin eben laufen konnte, ward er schon der Schule bergeben; auch dort war die Zucht streng, wurde Luther doch ohne sein Verschulden an einem Vormittage fnfzehnmal gestrichen! Dazu verbitterte ihm die Furcht vor Hexen, bsen Wasser- und Berggeistern die Jugend. Da der Vater aus seinem Martin einen Gelehrten machen wollte, sandte er ihn (1497) auf die Schule zu Magdeburg, wo die ..Brder vom gemeinsamen Leben" eine Niederlassung hatten, aber schon nach einem Jahre nach Eisenach. wohl in der Hoffnung, da dortige Verwandte sich des Knaben annehmen wrden. Doch Martin mute auch hier mit andern Knaben vor den Husern um Brot singen, bis die fromme Ehefrau des angesehenen Kauf-manns Cotta. Ursula Cotta, die ihn seiner schnen Stimme und seines andchtigen Gebets wegen lieb gewonnen hatte, an ihren Tisch nahm. Auch andere Familien nahmen sich des jungen Luther an; er konnte jetzt ganz seiner Ausbildung leben, verkehrte in wohlhabenden brgerlichen Kreisen und lernte das Leben auch von einer freundlicheren Seite als bisher kennen. Wohl vorbereitet, bezog Luther 1501 die Universitt Erfurt, die damals hoch berhmt war; neben tchtigen Vertretern der Scholastik wirkten auch schon eifrige Vertreter des Humanismus: von beiden hat Luther gelernt. Auch der Musik gab er sich mit Eifer hin; er lernte das Lautenspiel und vertrieb damit nicht selten den in ihm schlummernden Geist der Schwermut. Zu Anfang des Jahres 1505 hatte er die allgemeinen (philosophischen) Studien beendet und die Wrde eines Magisters der Philosophie erlangt, jetzt sollte das Fachstudium und zwar nach dem Wunsche des Vaters das der Rechtswissenschaft beginnen; ein corpus juris, damals noch sehr kostbar, hatte der Vater bereits beschafft. 1). Im Kloster. Da trat der junge Gelehrte in das Augustiner-kloster zu Erfurt. Es war nicht etwa der Druck einer besonderen schweren Verschuldung, die ihn ins Kloster trieb; er hatte vielmehr durch Flei und Begabung die Bewunderung seiner Lehrer auf sich gezogen, und auf seinem sittlichen Leben haftete kein Makel. Aber sein zartes, durch eine harte Zucht eingeschchtertes und verdstertes Gemt litt unter
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