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1. Geschichte des Altertums - S. 64

1898 - Breslau : Hirt
64 Die Griechen. entwickelte sich in Athen Handel und Gewerbe rasch. Schon frh hatten sich die einzelnen Gemeinden unter Athens Oberhoheit zu einem Staate vereinigt; der Sage nach war dies das Verdienst des Theseus, der auch als erster König Athens genannt wird. Einer seiner Nachkommen, Kodrns. soll bei dem Einfall der Dorier durch seinen freiwilligen Opfertod das Vaterland gerettet haben. Den zwischen seinen Shnen ausbrechenden Thronstreit benutzten die Adeligen, das Knigtum dem Namen nach ab-zuschaffen; aber erst sehr allmhlich erfolgte der bergang der Knigs-geweilt an die Aristokratie. Denn die neuen Leiter des Staates, Archonten genannt, wurden lange Zeit aus der Familie des Kodrus gewhlt und blieben lebenslnglich in ihrem Amte; erst spter wurde der Archon auf zehn Jahre gewhlt, und seit 682 whlte man neun Archonten aus der-schiedenen Adelsfamilien auf ein Jahr. Die Macht des Knigs wurde unter die drei ersten Archonten verteilt. b. Solons Gesetzgebung. Damit war die Regierung und die Rechtspflege in die Hand der Adeligen gekommen. Neben diesem ersten Stande gab es auch noch freie Bauern, Gewerbetreibende und Fremde; auerdem kamen auf jeden vollberechtigten Brger etwa vier Sklaven. Diese waren rechtlos; aber auch die niederen Brger wurden von den Adeligen mit Hrte und Willkr behandelt, namentlich durch eine ungeheure Schuldenlast gedrckt. Um dem allgemeinen Mivergngen gegenber die Adelsherrschaft zu befestigen, erhielt der Archon Drakon (624) den Auftrag, die bisher mndlich berlieferten Rechtsvorschriften aufzuschreiben. Weil er aber an der Hrte derselben nichts nderte, brach ein Aufstand gegen den Adel aus, und es entspann sich ein langer Parteikampf. Erst dem weisen Solon gelang es, die Parteien zu ver-shnen und der tiefen Grung ein Ende zu machen. Er hatte sich ins-besondere durch die Wiedereroberung der Insel Salamis das Vertrauen des Volkes erworben und war bereits eine hervorragende Persnlichkeit 594 in Athen, als er 594 erster Archon wurde und den Auftrag erhielt, dem Staate eine neue Verfassung zu geben. Durch diese wurde die bisherige Aristokratie in eine gemigte Demokratie umgewandelt. Die Armen ge-wann Solon dadurch, da er durch Erhhung des Geldwertes um etwa 25 Prozent die Schuldentilgung erleichterte, sowie durch die Bestimmung, da die in die Fremde verkauften Schuldsklaven auf Staatskosten zurck-gekauft wrden. Die Grundzge der solonischen Verfassung sind folgende: Alle freien Brger hatten Anteil an der Regierung, indem das politische Recht eines jeden nach dem Reinertrag seines Grundbesitzes bemessen wurde. Hiernach teilte Solon die Brger in vier Vermgensklassen, denen gegenber der Grundsatz galt: Je grere Leistungsfhigkeit, desto mehr Pflichten, je mehr Pflichten, desto mehr Rechte!" Die drei ersten Klassen bildeten die Kriegsmacht, aus ihnen allein durften die ffentlichen mter besetzt werden. Das Amt eines
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