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1. Geschichte der Neuzeit seit 1648 - S. 34

1898 - Breslau : Hirt
84 Zweite Periode. er 1614 aus der klevischen Erbschaft Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein erhielt, so konnte er als Gemahl der ltesten Tochter des 1618 Herzogs Albrecht Ii. von Preußen auch dieses Land mit Brandenburg vereinigen. Dadurch hatte Brandenburg fern im Westen und im Osten, am Rhein und an der Memel wichtige Lnder gewonnen, die den Anfang zu weiteren Erwerbungen bilden sollten. b. Georg Wilhelm (16191640) folgte seinem Vater in einer schweren Zeit: war doch seit einem Jahre in Deutschland die Kriegsfurie entfesselt, Spanier und Kaiserliche suchten Brandenburg die klevischen Lnder zu entreien, und die Belehnung und Huldigung in Preußen konnte der junge Kurfürst wieder nur mit groen Opfern erlangen. Auch fr einen tchtigen Fürsten wre es schwer gewesen, Brandenburg in jener Zeit vor Zerrttung zu bewahren; wieviel weniger vermochte es Georg Wilhelm, der nicht Festigkeit genug besa, um sich zwischen den streitenden Parteien eine bestimmte Stellung zu whlen und mit Wrde zu behaupten. Da er als Reformierter bei den lutherisch gesinnten Stnden auf thatkrstige Untersttzung kaum rechnen konnte, so wre es ihm auch schon aus diesem Grunde unmglich gewesen, mit Nachdruck fr die evangelische Sache einzutreten. Die religise Spaltung trennte sogar die Glieder des kurfrstlichen Hauses. Die Kurfrstin-Witwe war lutherisch geblieben. In des Kurfrsten Abwesenheit lie sie einen tchtigen lutherischen Prediger aus Wittenberg kommen und in der Schlokirche predigen; auch verlobte sie ohne Vorwissen des Kurfrsten ihre Tochter mit dem streng lutherischen Gustav Adolf von Schweden, und Georg Wilhelm hatte nicht den Mut, die Vermhlung zu verhindern, obwohl er seine Einwilligung zu derselben versagte. Die Verwirrung in religisen Dingen wurde noch grer, als der Kurfürst sich den katholischen Grafen Schwarzenberg zu seinem vertrautesten Ratgeber whlte. Gleich bei Beginn des Krieges zog ein fr den Winterknig" angeworbenes englisches Hilfsheer, das zgelloseste Gesindel, von der Elbe her durch die Mark. Als es sich Berlin nherte, griffen die Brger zu den Waffen, weil sie frchteten, dies Heer wolle der Kurfürst benutzen, um sie zum reformierten Bekenntnis zu zwingen. Die kurfrstliche Re-gierung war machtlos; auch verbten die fremden Truppen Ranb und Gewaltthat aller Art. Vom Kriege selber wollte der Kurfürst sich fern halten, doch fehlte ihm dazu die Macht. Aus Rcksicht auf den Kaiser versagte er dem flchtigen Könige Friedrich V. von Bhmen, seinem Schwager, den lngeren Aufenthalt in der Mark; aber weder die katholischen, noch die evangelischen Heere achteten Brandenburgs Neu-tralitt. Eine Schar Kosaken, welche der König von Polen Tilly zu Hilfe schickte, zog unter schrecklichen Verwstungen mitten durch die Mark. Desgleichen nahmen dnische Sldner ihren Weg nach Schlesien der
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