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1. Geschichte der Neuzeit seit 1648 - S. 130

1898 - Breslau : Hirt
130 Dritte Periode. reichs am sterreichischen Erbfolgekriege und dem siebenjhrigen Kriege, noch mehr durch den Seekrieg gegen England (S. 93) hatte der Staat sich eine ungeheure Schuldenlast aufgeladen, seinen Kriegsruhm und seine ameri-konischen Kolonien verloren. Ludwig Xvi. (17741793) und seine Gemahlin Antoinette, eine Tochter Maria Theresias, versuchten vergebens, dem nahenden Verderben zu wehren. Es fehlte dem Könige an Einsicht und Willenskraft, der Verschwendung und Sittenlosigkeit Einhalt zu thun und die Finanzverhltnisse des Staates zu ordnen. Dazu kehrten die Franzosen, welche am nordamerikanischen Freiheitskampfe teilgenommen hatten, mit Begeisterung fr eine gerechte und freie Staatsordnung zurck und fanden bald Gesinnungsgenossen. I). Ausbruch der Revolution. Als alle Vorschlge des Ministeriums zur Erhhung der Staatseinnahmen an dem Widerspruch der bevorzugten Stnde gescheitert waren, berief der König auf den Rat des Finanz-1789 Ministers Necker die Generalstnde, d. i. gewhlte Vertreter der Geist-lichkeit, des Adels und des dritten Standes, die seit 175 Jahren nicht getagt hatten, nach Versailles. Die beiden ersten Stnde umfaten nur den 120. Teil aller Einwohner; trotzdem durften sie zusammen fast ebenso viele Abgeordnete whlen (291 -(- 270) als der dritte Stand (584) und hatten, da man nach Klassen abstimmte, zusammen stets die Mehrheit. Deshalb forderten die Vertreter des dritten Standes gemeinsame Beratung und Abstimmung nach Kpfen, erklrten sich, als dies nicht bewilligt wurde, fr eine Nationalversammlung" und schwuren, nicht aus-einanderzugehen, bevor sie dem Lande eine andere Verfassung gegeben htten. Der König wagte nicht, Gewalt anzuwenden, nach und nach traten auch Abgeordnete der beiden ersten Stnde in die Nationaler-sammlung ein, in welcher der dritte Stand nicht nur durch die grere Zahl seiner Vertreter, sondern auch durch die Tchtigkeit seiner Fhrer Graf Mirabeau, Abbe Sieyes, Astronom Bailly das bergewicht hatte. Whrend die Nationalversammlung noch die ersten Grundlinien der neuen Verfassung, beriet, verbte der Pbel schon Gewaltthtigkeiten. Als nmlich der König zwischen Paris und Versailles Truppen zusammenzog und den beim Volke beliebten Minister Necker entlie, bildeten die Brger unter Lafayette eine Brgerwehr (Nationalgarde); der Pariser Pbel aber erstrmte (14. Juli) die Bastille, ein verhates Staatsgefngnis, und ermordete deren Besatzung. Auf dem Lande plnderten und verbrannten Bauern schon die Schlsser ihrer Gutsherren; deshalb suchten von jetzt an viele Adelige im Auslande Schutz. Unter diesen Emigranten waren auch zwei Brder des Knigs, die spteren Könige Ludwig Xviii. und Karl X.
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