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1. Geschichte der Neuzeit seit 1648 - S. 150

1898 - Breslau : Hirt
150 Dritte Periode. umarmte er den König und rief unter Thrnen: Nicht wahr, keiner von uns beiden fllt allein? Entweder beide zusammen oder keiner!" Zu Bartenstein a. d. Alle schlssen beide (26. April) einen neuen Vertrag, die vierte Koalition, deren Ziel war: Wiederherstellung der frheren Ordnung Europas, besonders Preueus, Auflsung des' Rheinbundes, gemeinsame Verwaltung Deutschlands durch sterreich und Preußen. Ans den Beitritt Englands, Schwedens und sterreichs rechnete man. Doch sollte auch dieser mit so groen Hoffnungen geschlossene Vertrag klglich enden. Nach vier Wochen (27. Mai) fiel trotz tapferer Ver-teidignng durch General Kalckrenth das so wichtige, aber von den Russen nicht gengend unterstutzte Danzig; nun begann Napoleon den Sommer-seldzug mit einem trefflich gersteten, berlegenen Heere. Zwar scheiterte sein erster Angriff bei Heilsberg a. d. Alle (10. Juni); aber vier Tage 14. Juni spter erlag das russische Heer in der furchtbaren Schlacht bei Fried-land und zog sich zurck. Lestocq hatte sich in Knigsberg hineingeworfen, mute es aber wieder rumen, und die Franzosen besetzten auch diese letzte Hauptstadt Preuens. Napoleon zog in Tilsit ein. Nun verlor Alexander den Mut, dazu mibilligten sein Bruder und die meisten Generale diesen Krieg fr Preußen"; deshalb bot er, ohne seinen, ihm unerschtterlich vertrauenden kniglichen Freund zu benachrichtigen, Na-Poleon einen Waffenstillstand au. Napoleon griff mit beiden Hnden zu. e. Friede zu Tilsit. Bei einer persnlichen Zusammenkunft auf einem Floe der Memel in Tilsit wute er den wankelmtigen Alexander durch Schmeichelei und glnzende Aussichten auf eine Teilung Europas nicht allein zum Frieden zu bewegen, sondern sogar zum Bundesgenossen in einem Kriege gegen England zu gewinnen. An der nchsten Zusammen-fnft durste auch Friedrich Wilhelm teilnehmen, aber nicht, um zu Per-handeln, fondern nur, um zu erfahren, was Napoleon ihm in Rcksicht auf Alexander von den vollstndig eroberten Preuischen Staaten zurck-geben wollte. Aber trotz seines Unglcks blieb der König stolz, zurck-haltend und wortkarg; Schmeichelworte waren ihm unmglich. Auf Wunsch Napoleons gestattete er auch, da die von dem Sieger so oft ge-schmhte Knigin Luise von Memel nach Tilsit kme; die edle Frau verga das ihr angethane Unrecht und erschien vor dem ihr so verhaten Manne in der Hoffnung, fr Preußen noch gnstigere Bedingungen zu erwirkeu. Aber vergebens! Die Bitten glitten von ihm ab, wie des-Wasser vom Wachstuche". Wie konnten Sie,"' so fragte er hhnisch, mit mir Krieg anfangen"? Die Knigin erwiderte gelassen: Dem Ruhme Friedrichs war es erlaubt, uns der unsere Krfte zu tuschen, wenn anders wir uns getuscht haben." 9. Juli In dem Frieden zu Tilsit, den Alexander am 7., Friedrich Wilhelm am 9. Juli mit Napoleon schlo, verlor Rußland nichts, erhielt sogar
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