1881 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hoffmeyer, Ludwig, Hering, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule, Präparandenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
4 Das Altertum.
oft 30 Meilen weit aus den Gebirgen Ober-gyptens herbeigeholt werden und wurden am Eingange der groartigen Tempel und Pa-laste aufgerichtet. Bewundernswert waren die Wasserbauten der alten gypter, besonders der See Mris. Ein gyptischer König, von den Griechen Mris genannt, lie oberhalb Memphis ein Thal, das bei hohem Wasserstande des Nils mit diesem in Verbindung stand, durch starke Dmme absperren. Bei der Nilberschwemmung fllte sich dies etwa 30 Meilen im Umfang haltende Becken mit Wasser, das während der Trockenheit durch Kanle dem Lande wieder zugefhrt wurde. Am Ufer des Seees lag das Labyrinth, der groe Reichspalast, in dem die ersten Beamten des Reichs zu Beratungen und Opfern zu-sammenkamen. Es soll 12 Hfe und 3000 Zimmer, 1500 der und 1500 unter der Erde, umfat haben. Der mit groer Pracht. aufge-fhrte Bau liegt jetzt in Trmmern. Fast alle Bauwerke der gypter sind mit Hieroglyphen, der den gyptern eigenen Bilderschrift, be-deckt; dieselbe bestand aus Abbildungen, welche entweder den abgebildeten Gegenstand selbst bedeuteten, oder eine Eigenschaft desselben, oder den Buchstaben, mit welchem der Name des Gegenstandes begann. Ein Viereck bedeutete ein Haus, ein Viereck mit einem Gtzenbilde einen Tempel; ein paar Wellenlinien das Wasser; das Geben wurde durch einen ausgestreckten Arm mit einem Brote, der Kampf durch einen mit Schild und Lanze bewehrten Arm, der Durst durch ein zum Wasser eilendes Kalb, die Macht durch eine geschwungene Geiel dargestellt.
e. Geschichte. In den ltesten Zeiten bestanden in gypten zwei Reiche, das eine in Ober-, das andere in Unter-gyten. König Menes (3500 v. Chr.) soll beide Reiche vereinigt und eine gemeinsame Haupt-stadt, Memphis, erbaut haben. Schon ums Jahr 3000 v. Chr. baute der König Ch e ops eine der drei groen Pyramiden, und um das Jahr 2200 soll Amenemhat (Mris) den See Mris angelegt und das Labyrinth gebaut haben. Ums Jahr 1950 eroberten die Hyksos, ein kriegerisches Hirtenvolk aus Asien, gypten und beherrschten es drei Jahr-hunderte lang. Weil ihre Herrschaft von Theben aus gebrochen wurde, machte man diese Stadt zur Hauptstadt und schmckte sie mit herrlichen Bauten. König Thutmosis baute den groartigen Tempel von Karnack, erweiterte die Herrschaft gyptens nach Sden und drang durch Palstina und Syrien bis der den Euphrat vor. (1550). Auch Ramses Ii, von den Griechen Sesostris genannt, machte Eroberungs-zge in Syrien, Kleinasien und thiopien, vermochte aber seine Er-oberuugen nicht zu behaupten. Auch er lie viele Tempel und Grenz-sestnngen (Schatzhuser" Ii Mos. 1, 11.) errichten und begann den Bau eines Kanals, welcher den Nil mit dem arabischen Meerbusen ver-binden sollte, aber erst durch Darius vollendet wurde. (S.13) Aber auch die Macht der Herrscher Thebens sank allmhlich; gypten geriet unter die Gewalt des thiopischen Knigs Sabako (So), mit dem Hosea von Israel ein Bndnis schlo. (Ii Kng. 17). Nach der