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1. Alte Geschichte - S. 18

1881 - Hannover : Helwing
18 Das Altertum. in ihrer Verzckung in denselben hineinsprangen, errichtete man der der ffnung einen Dreifu und erwhlte eine Frau, die Pythia, der allein es gestattet war, den Dreifu zu besteigen. Spter wurde auf der Orakelsttte ein Tempel erbaut, und an denselben schlssen sich Wohnungen sr die am Heiligtum angestellten Priester, Schatzhuser zur Aufbewahrung der reichen Geschenke, Theater und die Stadt Delphi. In alter Zeit gab Apollo jhrlich nur einmal, an seinem Geburtstage Orakel; spter, als der Andrang der Fragenden wuchs, bestieg die Pythia jeden siebenten Monatstag den Dreifu, und in der blhendsten Zeit (etwa 800400 v. Chr.) konnte an jedem Tage das Orakel befragt werden. An dem Morgen eines Orakeltages erfllten Weihrauchdfte das Innere des festlich geschmckten Tempels; zahlreiche Priester standen an dem Eingange desselben, um alles Unhei-lige fernzuhalten und die Eintretenden mit geweihtem Wasser zu besprengen. Die Fragenden muten sich vor ihrem Eintritt durch Reinigungen, Opfer und Gebet vorbereiten, einen Lorbeerkranz auf dem Haupte und Zweige mit Wollen-binden in den Hnden tragen. Erkannten die Priester die dargebrachten Opfertiere meistens Ziegen nicht als fehlerfrei an, so wurde fr diesen Tag das Orakel verweigert. Auch die Pythia spter hatte man zwei oder drei solcher Priesterinnen bereitete sich durch dreitgiges Fasten auf das beilige Werk vor. Auf hohen Stelzenschuheu, in schleppendem Gewnde, mit wallenden Haaren und goldenem Kopfputz erschien sie wie ein berirdisches Wesen. In der Vorhalle brachte sie auf dem 53/a m hohen, goldenen Dreifu, der eine groe Schale trug, ein Brandopfer aus Lorbeerblttern und Gerstenmehl. Darauf begleitete sie der Oberpriester in das Heiligtum au den mit Lorbeeren bekrnzten Dreifu; sie bestieg denselben und lie sich auf einen oben stehenden Sessel nieder. In ihrer Nhe standen die Priester; die Fragenden befanden sich in einem anliegenden Gemache. Es whrte nicht lange, so geriet die Priesterin durch die aus dem Schlnde emporsteigenden kalten Dnste in Verzckung, in welcher sie dann ihre Sprche ausstie. Diese waren mitunter verstndliche und vernnftige Worte und konnten ohne nderung dem Fragenden mitgeteilt werden; meistens waren dieselben aber ohne vernnftigen Sinn und Zusammenhang. In diesem Falle war es die Aufgabe der Priester, die Worte zu deuten, d. h. ihnen einen Sinn zu geben. Nach Empfang des Orakelspruches brachten die Fragenden wieder Geschenke und Opfer; mit dem Lorbeerkrnze auf dem Haupte wanderten sie wieder ihrer Heimat zu, und dieser Kranz des Apollo schtzte sie vor jedem Angriff. 2) Herkules und Wesens. Die lteste griechische Sage berichtet uns von Heroen oder Halb-gttern, welche sich durch Bekmpfung oder Erlegung wilder Tiere und Ungeheuer, sowie durch Grndung von Stdten um ihr Vaterland verdient machten. Die hervorragendsten derselben sind Herkules und Thes eus. a. Herkules war der Sohn des Zeus und der Knigin Alkmene von Theben. Hera war eiferschtig auf den schnen Knaben und schickte zwei Schlangen in seine Wiege, die ihn tten sollten; aber lchelnd ergriff sie das Kind und erdrckte sie beide. Zeus hatte den kraft-vollen Knaben lieb und schenkte ihm die Unsterblichkeit, und sein Stief-vater, der König von Theben, lie ihn, da er die gttliche Abstammung des Knaben ahnte, sorgfltig erziehen. Die angeborne Riesenkraft des Herkules wuchs mit den Jahren; aber leicht geriet er in Zorn, und dann war sein Anblick entsetzlich. Einst strafte ihn sein Lehrer, der ihn
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