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1. Alte Geschichte - S. 47

1881 - Hannover : Helwing
Athen unter Perikles. 47 Vorhang berzogen schien. Ziehe doch den Vorhang weg!" rief Teuris. Da lachte Parrhasius: der Vorhang war das Gemlde selbst. So hatte der eine nur die Vgel, der andere einen groen Knstler getuscht. b. Perikles. Diese Pracht verdankte Athen besonders dem groen Perikles. Die erforderlichen Geldmittel verschaffte dieser sich dadurch, da er die Bundeskasse (S. Aristides!) von Delos nach Athen verlegte und die Gelder derselben verwandte, ohne den Bundesgenossen davon Rechnung abzulegen. Er regierte die Athener fast wie ein Alleinherrscher; auf seinem Antlitze ruhte stets ein feierlicher Ernst, der sich nie zum Lachen hinreien lie; dem Volke zeigte er sich selten, alle Einladungen zu Gastmhlern schlug er aus. Die gewhnlichen Sachen lie er durch ihm ergebene Redner durchfhren, nur in den wichtigsten Sachen trat er selbst auf. Dann war der Eindruck seiner Rede auch gewaltig, und die Athener nannten ihn den Olympier," weil er den Donner und Blitz auf seiner Zunge fhre. Einst hielt er eine Trostrede an die Eltern, deren Kinder in einer Schlacht gefallen waren. Alle Zuhrer waren tiefbewegt; mit freudigem Ungestm drngten sich die Mtter der Gefallenen zu der Rednerbhne, berreichten ihm Krnze und vergossen Thrnen der Rhrung. Seine Macht vergrerte Perikles dadurch, da er dem Areopag die Aufsicht der die Sitten des Volks und der den Staatsschatz entzog. Dadurch verloren die Reichen an Einflu; die unteren Volksklassen aber waren ganz auf Perikles Seite. Er veranstaltete Festversammlungen, ffentliche Speisungen und feierliche Umzge, fhrte fr die Brger in den Volksversammlungen und fr die Richter einen Sold von 1, spter 3 Obolen ein und schenkte den Armen Geld zum Besuch des Theaters. Die arbeitenden Klassen, besonders die Handwerker, fanden bei den groen Bauten unter Perikles lohnende Beschftigung. Doch auch Perikles erntete Undank. Als in den ersten Jahren des peloponnesischen Krieges (@. S. 48.) in dem berfllten Athen die Pest ausbrach, wandte sich die Wut des Volks gegen Perikles, den man fr den Urheber dieses Unglcks hielt. Er wurde seiner Wrden entsetzt und zu einer Geldstrafe verurteilt. Doch war dieser Schmerz noch nicht der grte. Die frchterliche Pest wtete auch in seiner Familie; er verlor seine Schwester und einen Sohn. Dennoch bewahrte er seine Fassung. Als er aber auch seinem letzten Sohne nach athenischer Sitte den Totenkranz auffetzte, da brach der sonst so starke Mann zu-sammen: er weinte, wie er nie in seinem Leben gethan. Bald erkannte das Volk sein Unrecht und gab Perikles seine Wrden zurck. Da ergriff die Pest auch ihn selbst. Neben seinem Krankenlager saen athe-nische Brger und rhmten seine Tugenden und seine vielen Siege, ohne da sie von ihm gehrt zu werden glaubten. Er aber hatte alles ver-standen und sprach zu ihnen: Ich wnndre mich, da ihr nur das erwhnt, woran das Glck gleichen Anteil mit mir hat und was schon
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