1881 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hoffmeyer, Ludwig, Hering, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule, Präparandenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
84 Das Altertum.
die westlichen Ksten Italiens zu verheeren. Hannibal ging der den Ebro, die Pyrenen, die Rhone und gelangte endlich, nachdem er auf dem Wege Kmpfe mancherlei Art zu bestehen gehabt hatte, an den Fu der Alpen. Nun galt es, die schneebedeckten, die Wolken ber-ragenden Hhen mit Kriegsvolk aus heien Gegenden und mit Elefanten zu bersteigen, ein Unternehmen, an dessen Mglichkeit das Heer nur glaubte, weil Hannibal es fhrte.
Unertrglich waren die Beschwerden, die das Herr bei dem Besteigen der Wege-losen, von Schnee und Eis starrenden Berge zu erdulden hatte. Dabei wurde noch das Aufsteigen durch unaufhrliche Angriffe der wilden Alpenbewohner erschwert, die von sichern Hhen Felsstcke und Bume herabschleuderten. Viele Elefanten glitten aus und strzten in die Tiefe, eine mehr oder minder groe Zahl von Menschen mit sich hinabreiend. Die Klte war grlich, dabei waren schon beim Hinaufsteigen die Lebensmittel knapp. So erreichte Hannibal am ueunten Tage die Spitze der Alpen. Hier wurden die Krieger durch einen dichten Schneefall gengstigt. Als Hannibal ihre verdrossenen und verzweifelten Gesichter sah, lie er Halt machen und trstete sie mit dem Hinweis auf die lachenden e= filde Oberitaliens. Aber die Abfahrt war noch weit schwieriger, als das Hinauf-klettern; denn der glatte Boden erlaubte es nicht, Halt zu machen; Menschen und Tiere schssen jhlings in die Tiefe. Einst kam das Heer an einen steilen Ab-grund, in welchen kein Weg hinabfhrte. Da lie Hannibal einen aus Bumen gebildeten ungeheuren Holzsto anznden und machte das glhende Gestein durch ausgegossenen Essig mrbe. In dieses lie er einen Gebirgspfad hineinschlagen, der so sanft hinabging, da selbst die Elefanten auf demselben fortkommen konnten. Endlich wurde der Sdfu der Alpen erreicht. Hannibal hatte einen Weg von 200 Meilen zurckgelegt, dabei aber auch die Hlfte seines Heeres eingebt; denn es blieben ihm nur noch 26 000 Mann und einige Elefanten.
Der bergang der die Alpen, wahrscheinlich der den kleinen St. Bernhard hatte 15 Tage gedauert. Sein Heer war aufs uerste erschpft; er wre verloren gewesen, wenn gleich ein feindlicher Angriff erfolgt wre. Aber die Rmer lieen ihn in die Pogegend vor-rcken, wo sich seine Krieger wieder krftigten.
c. Die ersten Schlachten. Das erste Zusammentreffen war ein hitziges Reitergefecht am Ticinns. Die rmische Reiterei unterlag der 218 karthagischen. Hannibal berschritt den Po und gelangte an die Trebia. b Hier sollten Hgel und Wald die Bewegungen der Reiter hindern. Hannibal stellte seine Soldaten so auf, da der Wind den Rmern . Schnee und Regen ins Gesicht trieb. Auch hatten die Rmer sich nicht durch Speise und Trank gestrkt, während die Karthager in Ruhe gegessen und ihren Krper mit Ol geschmeidig gemacht hatten. Wieder siegte Hannibal; die gallischen Vlkerschaften Oberitaliens unterwarfen sich ihm gern, und er berwinterte in der eroberten Provinz. Im nchsten Frh-jhr (217) rckte er der die Apenninen in Mittelitalien ein. Weil alle Zugnge nach Italien besetzt waren, mute er durch das Thal des Arno eindringen; der ausgetretene Flu hatte dasselbe aber weithin ber-schwemmt, so da das Heer vier Tage und drei Nchte bis an die Kniee im Wasser stehen mute. Oft bildeten die Soldaten vom Gepck eine Lagersttte, oder sie legten sich auf die gefallenen Lasttiere. Den Pferden fielen die Hufe ab; Hannibal selbst bte durch eine Entzndung ein