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1. Alte Geschichte - S. 148

1881 - Hannover : Helwing
148 Das Altertum. Mannes dessen Tochter Thusnelda zum Weibe genommen. Segeftes suchte Arminins bei Varus zu verraten; dieser aber schenkte ihm kein Gehr, sondern fhrte am linken Ufer der Weser ein vergngtes Lager-leben. Hier erhielt er pltzlich die Kunde von dem Aufstande eines deutschen Volkes an der Ems. Varus wollte denselben auf einem Kriegsznge niederkmpfen. Bei einem Gastmahle muten ihm die Hnpt-linge der Cherusker ihre Teilnahme zusagen. Noch am Tage vor dem Aufbruch machte Segestes den Barns auf die Gefahr aufmerksam; letzterer aber glaubte ihm nicht, weil er ihn als einen Feind des Arminins kannte. Er entlie die deutschen Fürsten, damit sie ihm, wie sie es versprochen hatten, ihre Scharen zufhrten; statt dessen aber riefen sie die Ihrigen zum Freiheitskampfe, berfielen Varus und vernichteten in 9 der Schlacht im Teutoburger Walde, im Jahre 9 n. Chr., fast n. Chr. das ganze rmische Heer. Arglos brach Varus aus seinem Lager auf und zog ohne strenge Ordnung mit groem Tro und vielem Gepck durch den undurchdringlichen Wald am linken Weserufer daher. Oft mute man Wege durch das Dickicht bahnen oder Brcken der die Bche schlagen. Durch anhaltende Regengsse wurde auerdem der Boden erweicht und das Marschieren erschwert. Dabei fielen die Germanen aus dem Dickicht des Waldes die Rmer an, anfangs einzeln, bald in hellen Haufen. Kmpfend erreichten die Rmer einen freien Platz, wo sie fr die Nacht das Lager aufschlugen. Als sie am folgenden Tage in den Teutoburger Wald kamen, wurden sie von allen Seiten so heftig angefallen, da sie sich am Abend nur mit Mhe sammeln konnten. Auch am dritten Tage wiederholte sich bei heftigem Winde der strmende Regen, so da die Bogensehnen erschlafften und die schwer-geharnischten Rmer in den weichen Boden einsanken. Dabei wurde jeder Busch lebendig; aus jeder Thalschlucht drangen die Deutschen herauf; die uralten Bume schttelten Pfeile ohne Zahl auf die Rmer herab. So gelangte Varus in die Ebene am sdwestlichen Abhnge des Gebirges. Hier, zwischen den Quellen der Ems und Lippe, kam es zum letzten Kampfe. Vor dem ungestmen Angriff ge-rieten die Legionen in Unordnung; die Adler wurden von den Deutschen genommen; der verzweifelnde Varus gab die Schlacht verloren und strzte sich in sein Schwert. Gegen die Gefangenen wtete die Rache der Sieger. Die Anfhrer wurden in heiligen Hainen den Gttern geopfert; viele andere wurden an den Galgen gehngt. Den rmischen Advokaten wurde die Zunge aus dem Munde gerissen. Endlich, Natter, hast du aufgehrt zu zischen!" sagte ein Germane, als er die blutige Zunge in der Hand hielt. Mancher Rmer aus ritterlichem oder senatorischem Hause alterte bei einem deutschen Bauern als Hausknecht oder Herdenhter. Der Leichnam des Varus wurde zerfleischt, sein Kopf aber dem Marbod zugeschickt, der sich dem Freiheitskampfe entzogen hatte. Die Nachricht von der Hermannsschlacht erfllte Rom mit Schrecken. Laut beklagte Augustus den Untergang seiner besten Legionen: wehklagend zerri er seine Kleider und lie Haare und Bart lang wachsen; wie ein Wahnsinniger rannte er mit dem Kopfe gegen die Wand und rief aus: Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" Er befrchtete den Untergang Roms durch die Germanen. In seiner Furcht lie er Tag und Nacht Wachen durch die Stadt ziehen, ordnete eine allgemeine Aushebung an und gelobte dem Jupiter Spiele und Opfer, wenn der Staat gerettet wrde. Alle Germanen und Gallier wurden aus der Stadt entfernt, die deutsche Leibwache auf die Juseln gebracht.
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