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1. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 58

1883 - Hannover : Helwing
58 Mittlere Geschichte. und hellblonden, lockigen Haaren. Wegen seines rötlichen Bartes nannten ihn die Italiener Barbarossa, d. i. Rotbart. Seine Gesundheit war kräftig; durch sein leutseliges Wesen hatte er aller Herzen gewonnen. d. Kämpfe in Italien. Friedrichs Bestreben richtete sich nicht allein aus die Ordnung Deutschlands, sondern auch auf Rom und Italien. In diesem Lande fand er den schwersten Kampf. Besonders die Städte in der Lombardei zeigten sich widerspenstig und übermütig. Durch einen großartigen Handel während der Kreuzzüge waren sie reich und blühend geworden. In früheren Zeiten standen sie meist unter Bischöfen; allmählich hatten sie aber das Recht gewonnen, ihre Bürgermeister (Konsuln), ihren Rat und ihre Schöffen selbst zu wählen. Als der Kaiser die Städte in einem Schreiben zur Unterwerfung aufforderte, zerrissen sie es und traten es in den Kot. Das Haupt dieser Städte war das stolze Mailand. Dazu kam, daß um jene Zeit Italien aufgeregt wurde durch einen begeisterten Mönch, Arnold von Brescia (spr. Brcschja, westlich vom Gardasee). Dieser forderte die Römer auf, die alte römische Republik wieder aufzurichten. Auch predigte er gegen den weltlichen Besitz der Kirche und brachte es dahin, daß der Papst Hadrian von dem empörten Volke vertrieben wurde. Erster Zug. Im Jahre 1154 machte Friedrich seinen ersten Zug nach Italien. Auf den ronkalischen Feldern (zwischen Cremonä und Piacenza) pflanzte er nach Sitte der Kaiser den Schild aus und hielt eine Heeresmusterung; deutsche Fürsten und Herzöge hielten die erste Nacht vor seinem Zelte Ehrenwache. Um Mailand zu schrecken, bestrafte er einige empörte Städte und zog dann in das treue Pa via ein, wo er die eiserne Königskrone der Lombarden empfing. (1155.) Dann zog er weiter nach Rom. In der Nähe dieser Stadt erschienen Gesandte vor dem Kaiser und hielten eine prahlerische Rede, in welcher sie sagten: von den Römern sei den Deutschen das Kaisertum verliehen; er müsse ihnen dagegen die alten Rechte zusichern und ihren Beamten 500 Pfund Silber zählen. Zornig unterbrach sie Friedrich: ..Vergeblich erhebt ihr die ehemalige Würde und Herrlichkeit Roms; nicht bloß die Herrschaft ist an die Deutschen übergegangen, sondern auch die Tugenden. Ich komme, nicht um von euch zu empfangen, sondern um euch zu retten von innerem und äußerem Zwiste, ich komme wie ein Starker zu Schwachen." Da zogen die Gesandten erschreckt nach Rom zurück. Auch Arnold von Brescia war wieder in Rom und hatte hier das Volk aufgewiegelt. Friedrich nahm ihn gefangen und lieferte ihn dem Papste aus , der ihn verbrennen ließ. Trotzdem verlangte der Papst, daß Friedrich ihm beim Einzuge den Steigbügel halte. Der gab nach und erhielt dafür vom Papste den Friedenskuß. Als Friedrich aber in der Peterskirche vom 1155 Papste zum römischen Kaiser gekrönt wurde (1155), entbrannten die Römer von Wut. Schlachtengeschrei erfüllte die Straße; mehrere in der Stadt zerstreute deutsche Ritter wurden getötet. Dann stürmten die Römer über die Tiberbrücke und griffen das deutsche Lager an; aber Heinrich der Löwe, auf den sie zunächst stießen, trieb sie mit seinen Sachsen zurück und rettete auf der Tiberbrücke mit tapferer Hand das Leben seines Kaisers, den der Streithengst aus dem Statte! geschleudert
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