1883 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hoffmeyer, Ludwig, Hering, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch, Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule, Präparandenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
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Mittlere Geschichte.
und hellblonden, lockigen Haaren. Wegen seines rötlichen Bartes nannten
ihn die Italiener Barbarossa, d. i. Rotbart. Seine Gesundheit war
kräftig; durch sein leutseliges Wesen hatte er aller Herzen gewonnen.
d. Kämpfe in Italien. Friedrichs Bestreben richtete sich nicht allein
aus die Ordnung Deutschlands, sondern auch auf Rom und Italien. In
diesem Lande fand er den schwersten Kampf. Besonders die Städte
in der Lombardei zeigten sich widerspenstig und übermütig. Durch
einen großartigen Handel während der Kreuzzüge waren sie reich und
blühend geworden. In früheren Zeiten standen sie meist unter Bischöfen;
allmählich hatten sie aber das Recht gewonnen, ihre Bürgermeister
(Konsuln), ihren Rat und ihre Schöffen selbst zu wählen. Als der Kaiser
die Städte in einem Schreiben zur Unterwerfung aufforderte, zerrissen
sie es und traten es in den Kot. Das Haupt dieser Städte war das
stolze Mailand. Dazu kam, daß um jene Zeit Italien aufgeregt
wurde durch einen begeisterten Mönch, Arnold von Brescia (spr.
Brcschja, westlich vom Gardasee). Dieser forderte die Römer auf, die
alte römische Republik wieder aufzurichten. Auch predigte er gegen den
weltlichen Besitz der Kirche und brachte es dahin, daß der Papst Hadrian
von dem empörten Volke vertrieben wurde.
Erster Zug. Im Jahre 1154 machte Friedrich seinen ersten Zug
nach Italien. Auf den ronkalischen Feldern (zwischen Cremonä
und Piacenza) pflanzte er nach Sitte der Kaiser den Schild aus und hielt
eine Heeresmusterung; deutsche Fürsten und Herzöge hielten die erste Nacht
vor seinem Zelte Ehrenwache. Um Mailand zu schrecken, bestrafte er
einige empörte Städte und zog dann in das treue Pa via ein, wo er
die eiserne Königskrone der Lombarden empfing. (1155.) Dann
zog er weiter nach Rom. In der Nähe dieser Stadt erschienen Gesandte
vor dem Kaiser und hielten eine prahlerische Rede, in welcher sie sagten:
von den Römern sei den Deutschen das Kaisertum verliehen; er müsse
ihnen dagegen die alten Rechte zusichern und ihren Beamten 500 Pfund
Silber zählen. Zornig unterbrach sie Friedrich: ..Vergeblich erhebt ihr
die ehemalige Würde und Herrlichkeit Roms; nicht bloß die Herrschaft ist
an die Deutschen übergegangen, sondern auch die Tugenden. Ich komme,
nicht um von euch zu empfangen, sondern um euch zu retten von
innerem und äußerem Zwiste, ich komme wie ein Starker zu Schwachen."
Da zogen die Gesandten erschreckt nach Rom zurück. Auch Arnold von
Brescia war wieder in Rom und hatte hier das Volk aufgewiegelt.
Friedrich nahm ihn gefangen und lieferte ihn dem Papste aus , der ihn
verbrennen ließ. Trotzdem verlangte der Papst, daß Friedrich ihm beim
Einzuge den Steigbügel halte. Der gab nach und erhielt dafür vom
Papste den Friedenskuß. Als Friedrich aber in der Peterskirche vom
1155 Papste zum römischen Kaiser gekrönt wurde (1155), entbrannten
die Römer von Wut. Schlachtengeschrei erfüllte die Straße; mehrere
in der Stadt zerstreute deutsche Ritter wurden getötet. Dann stürmten
die Römer über die Tiberbrücke und griffen das deutsche Lager an; aber
Heinrich der Löwe, auf den sie zunächst stießen, trieb sie mit seinen
Sachsen zurück und rettete auf der Tiberbrücke mit tapferer Hand das
Leben seines Kaisers, den der Streithengst aus dem Statte! geschleudert