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1. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 63

1883 - Hannover : Helwing
Die Hohenstaufen. 63 dem Tempel entfernt. Dennoch behandelte der Sultan die Bewohner milde und schenkte ihnen nicht nur die Freiheit, sondern ließ auch Geld- geschenke unter sie verteilen. Unterdessen rüsteten sich neben Friedrich noch Richard Löwenherz von England und Philipp August von Frankreich zum dritten Kreuzzuge, 1189. Barbarossa trat an die Spitze eines deutschen Kreuzheeres, das 150 000 Mann stark bei Regensburg stand. Die Regierung in Deutschland hatte er seinem Sohne Heinrich übertragen und Heinrich den Löwen noch einmal zur Selbstverbannung nach England genötigt. (Derselbe kehrte aber in dem- selben Jahre zuruck.) Der Kaiser schickte Gesandte an den griechischen Kaiser und an den Sultan von Jconium in Kleinasien, welche ihm beide ihre Unterstützung versprachen. .Dennoch verlegte ihm der griechische Kaiser die Pässe und gefährdete das deutsche Heer auf Schritt und Tritt. Friedrich rächte sich durch Plünderung der griechischen Städte. Nachdem er in Adrianopel überwintert hatte, schloß er einen Vertrag mit dem Kaiser, nach welchem die Kreuzfahrer wohlverpflegt auf griechischen Schiffen nach Asien gebracht werden mußten. Nach der Überfahrt wurde sein Heer wieder mehrfach angegriffen, so daß der Zug bis Jconium vielen Menschen und Tieren 'das Leben kostete. Bei dieser Stadt kam es gegen die überlegene Macht der Feinde zu einer mehrtägigen Schlacht. Als viele vor der Gefahr zurückwichen, rief der Kaiser: „Was zögert ihr, was jammert ihr, die ihr aus der Heimat gezogen seid, mit eurem Blute das Himmelreich zu erkaufen? Christus gebietet, Christus siegt!" Bald wehten die Fahnen der Christen von den Türmen der Stadt. Des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, hatte während der Schlacht die Stadt mit Sturm genommen. Die Beute war so un- ermeßlich, daß sie die Pilger nicht alle wegschaffen konnten. Endlich kam das Heer nach Seleucia in Cilicien und mußte über den Fluß Kalikadnus (jetzt Seleph). Der Strom ging hoch von Regengüssen, eine Brücke sollte geschlagen werden. Das dauerte dem kühnen Greise zu lange; mutig spornte er sein Roß und sprengte in die Fluten. Aber die Wogen rissen ihn hinweg. Ein Ritter stürzte ihm nach; wohl brachte dieser den Körper ans Land, aber die Heldenseele 1190 war entflohen. Tiefgebeugt zogen die Kreuzfahrer weiter und begruben den Helden in der Stadt Tyrus; Eingeweide und Gehirn wurden schon in Antiochien bestattet. Viele Deutsche zogen in die Heimat zurück, der Rest kam bis vor Akkon, wo auch der treffliche Herzog Friedrich starb. In Deutschland konnte man lange das Unglück nicht glauben, das man nicht selbst gesehen hatte. Das Volk erzählte sich, der Kaiser sei nicht gestorben, sondern sitze im Schoße des Kyff Häuserberges (im jetzigen Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt) und werde seiner Zeit hervorkommen. 3) Die übrigen Kohenstaufen. a. Heinrich Vi. 1190—1197. Auf Friedrich Barbarossa folgte sein Sohn Heinrich Vi., ein herrschsüchtiger strenger Mann. Er mußte viele Kämpfe um Süditalien, das Erbe seiner Gemahlin, führen, das er mit großer Strenge zu behaupten wußte. Mitten in seinen großartigen
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