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1. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum (Das Mittelalter), die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) bis zum Westfälischen Frieden - S. 37

1914 - München : Oldenbourg
Karl der Groe. Innere Verhltnisse. -""37 Gegner (Sarazenen, Avaren) gut beritten waren, muten auch im Franken-Heere die Reiter immer mehr berwiegen. Dies fhrte zur weiteren Aus-bildung des Lehenswesens (S. 31). Der König bertrug Staatsgut oder persnliches Eigentum (Mob) als Lehensherr anvomehme Lehenstrger (Lehensmannen, Vasallen [tion vassus = Mann, Diener]) gegen das eidliche Versprechen, ihm jederzeit treu, hold und gewrtig" zu sein und im Kriegsfall als Reiter zu dienen ober Berittene zu stellen (meist beides). Weil jedoch der (unmittelbare) Lehenstrger die von ihm zu stellen-den Reiter auch nicht anders entlohnen konnte als durch Zuweisung von Grund-besitz ober von Naturalienbezug, gab er hufig Teile seines Lehens in berselben Weise als Afterlehen weiter. So war er dem König gegenber Vasall, seinen eigenen (mittelbaren) Lehensleuten gegenber Senior (Lehensherr). Nach und nach galten auch die mter und die mit ihnen verbunbenen Rechte und Einknfte (Geflle, Buen) als Lehen. So wrben die Grafen aus kniglichen Beamten allmhlich. Vasallen. 3. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Zustnde. Neben dem altgermanischen Geburtsadel (S. 6) entwickelte sich ein Amtsabel, den man durch Bekleibuug der Hof- und Staatsmter ober durch Kriegs- und sonstige ffentliche Dienste erwarb. Ferner begann ein Verfall des freien Bauernstandes. Die mit dem freien Grunbbesitz verbunvene^Ding^ und Heerespslicht, besonders die letztere, wirkte trotz der Milberungen Karls berart drckend, da viele Kleinbauern ihr Gut einem greren geistlichen oder weltlichen Grundbesitzer (Bischof, Abt, Grafen, Adeligen) freiwillig abtraten und es dann von ihm als Lehens- oder Nutzgut zurckerhielten. Dafr muten sie dann Zins zahlen oder Dienste leisten (vgl. S. 6). Sie wurden sog. Hintersassen und genossen als solche den Schutz des Grunbherrn, der auch die Ding- und Heerespflicht fr sie bernahm. Die Hintersassen verschmolzen dann mit den bisherigen Liten (Hrigen), die auf den Herrengtern saen, und bilbeten den Stanb der Grundholden; sie galten als halb- ober minderfrei (hrig). Nach wie vor lebte die groe Mehrzahl der Bevlkerung von Ackerbau und Viehzucht. Dabei waren Landwirtschaft und Haubwerk noch wenig getrennt (vgl. S. 6/7). Meist herrschte Haus- ober Eigenwirtschaft, b. h. man verbrauchte die gewonnenen Gter (Naturprobukte) selbst und verfertigte die ntigen Kleider, Gerte u. dgl. ebenfalls eigenhndig. Deshalb konnte sich auch der Handel nur langsam entwickeln. Um fr die wachsende Bevlkerung die ntigen Lebensmittel zu gewinnen, suchte man durch ausgedehnte Rodungen des Waldes neues Ackerland zu er-halten. Auerdem strebte Karl die Landwirtschaft mglichst zu heben. So legte er zahlreiche Musterhfe an, deren Bettieb fr die Umwohner ein Vorbild fein sollte. Fr die Bewirtschaftung solcher Mustergter erlie er eine eigene Land-gterordnung. Wein-, Obst-, Gemsebau, Veredelung der Tierrassen, Bienenzucht um u. dgl. wurden von Karl eifrig untersttzt.
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