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1. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum (Das Mittelalter), die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) bis zum Westfälischen Frieden - S. 66

1914 - München : Oldenbourg
66 Die Zeit der salischen (frnkischen) Kaiser. nach wie vor durch die Kirche. Deshalb blieb auch das Lateinische die Sprache, deren sich die Gebildeten mit Vorliebe bedienten. Zu den wich-tigften Pflegesttten und Ausgangspunkten der Bildung zhlten die her-vorragenden Domschulen, wie die zu Kln und Magdeburg, in Bayern die zu Eichsttt, Regensburg, Passau, Freising zc., auerdem die altbewhrten Kl oft er schulen, so in Norddeutschland Fulda und Hersfeld, ferner in Sddeutschland Reichenau, St. Gallen, Tegernsee, St. Emmeram u. a. Selbst in Nonnenklstern, z. B. in Gandersheims (westl. v. Goslar) und Quedlinburg (sdstl. v. Goslar), wo Angehrige des schsischen Herr-scherhanses btissinnen waren, las man lateinische Dichter z. B. Vergil. Unter Kaiser Heinrich Ii. blhte dann Bamberg empor, unter Kaiser Konrad Ii. Speyer. 1. Die Dichtung wurde vorerst von den Geistlichen gepflegt und war dem-gem fast ausschlielich lateinisch. Zu nennen sind: das lateinische Wal- m 970 thariuslied von dem Mnche Ekkehard von St. Gallen (es behandelt die Heim-kehr des Prinzen Walther von Aquitanien und seiner Braut Hildegunde aus dem um 1030 Hunnenlande); femer der Roman (in Versen) Ruodlieb aus dem Kloster Tegem-see, der die Anfnge des Ritterwesens behandelt. In deutscher Sprache m 1070 ist das Annolied (zu Ehren eines Klner Erzbischoss namens Anno) abgefat; es gibt einen flchtigen Uberblick der die Weltgeschichte und schliet mit dem Preise Annos. 2. Die Geschichtschreibung war ebenfalls noch lange Zeit lateinisch. So faten die Mnche in Annalen (Jahrbchern) die wichtigsten Ereignisse ihrer Zeit nach Jahren zusammen oder sie schrieben Chroniken (Zeitgeschichten), in denen sie grere Zeitabschnitte schilderten^). Der gelehrte Mnch Hermann w 1050 von Reichenau schrieb die erste grere Weltchronik. 3. Erziehung und Unterricht (in den Dom-, Pfarr- und Klosterfchuleu) dienten vor allem der Heranbildung von Geistlichen und Staats- oder Kirchen-beamten. Gelehrt wurden zunchst lateinische Grammatik, verbunden mit der Behandlung lateinischer Schriftsteller, besonders Vergils, und Rechnen (letzteres wichtig fr das tgliche Leben); auf der hheren Stufe pflegte man dann die Rhetorik (Redekunst), die den Zgling befhigen sollte, seine Gedanken sowohl mndlich als schriftlich in gewhlter Form auszudrcken, femer die Mathematik und die Himmelskunde (wichtig fr die Ordnung des Kalenders und namentlich fr die Bestimmung der beweglichen Kirchenfeste Ostem und Pfingsten) und schlie-lich Musik und Gesang (zur Verschuemug des Gottesdienstes)^). !) Die Nonne Hroswithavon Gandersheim beschrieb die Taten Ottos d. Gr. in lateinischen Versen und schilderte Erlebnisse der Heiligen in lateinischen Dramen. 2) Bischof Thietmarvon Merseburg gab in seiner Chronik eine Geschichte des schsischen Herrscherhauses. Das Leben Kaiser Konrads Ii. schilderte dessen Hofkaplan Wip o. Die Annalen von Niederaltaich (Kloster in Bayern) unterrichten der die Zeit Kaiser Heinrichs Iii. Die Schicksale Kaiser Heinrichs Iv. behandelte der Mnch Lambert von Hersfeld in seinen Annalen usw. 3) In den greren Klstern unterschied man innere und uere Schulen. In die innere Schule wurden die gottgeopferten" Knaben aufgenommen, die stndig im Kloster blieben und Mnche werden sollten. Die uere Schule war fr diejenigen
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