Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Mittelalter - S. 63

1896 - Bamberg : Buchner
gund, Elsa, das spter nach ihm benannte Lothringen, Friesland), mit den Kaiserstdten Rom und Aachen. b) Nach Lothars I. Tod (f 855) gelangte Italien und die Kaiserkrone an seinen ltesten Sohn Ludwig Ii. (855 75), jenes Mittelland an seinen jngeren Sohn Lothar Ii. Als Lothar Ii. 869 starb, wollte sich Karl der Kahle dessen Reich aneignen, wurde aber von Ludwig dem Deutschen zum Vertrag von Meersen gezwungen 870. Dieser fgte zum Reiche Ludwigs des Deutschen das Land bis zur Maas und oberen Saone im Westen und bis zum Gensersee im Sden hinzu, nmlich die Bistmer Utrecht (Friesland), Kln (Ripuarieu), Trier (Moselauieu), Straburg (Elsa), Basel (stl. Burgund). Durch die Vertrge von Verdun und Meersen hatte Ludwigs Reich im wesentlichen die Grenzen des spteren deutschen Reiches, Karls Reich im wesentlichen die Grenzen des spteren Frankreichs erreicht, die politischen Grenzen fielen in der Hauptsache mit der Sprachgrenze zusammen. Weil Ludwig alle deutschen Lnder unter seiner Herrschaft vereinigte, wurde ihm in der Geschichte der Beiname der Deutsche beigelegt. Seine nationale Bedeutung erkannte schon der Mnch Otsried von Weienburg, der sein deutsch geschriebenes Evangelienbuch" Ludwig gewidmet hat. Da das sptere Deutschland (Ostfranken), das sptere Frankreich (Westfranken) und Italien sich fortan selbstndig und eigenartig entwickelten, darin liegt die Haupt-bedeutuug jener Vertrge. Das Wort deutsch" ( volkstmlich, von diot Volk) findet sich zuerst in Schriftdenkmlern vom Ende des 8., Anfang des 9. Jahrhunderts und zwar zunchst zur Bezeichnung der Sprache, um die an der Volkssprache festhaltenden Deutschen von ihren romanisierten Stammesgenossen zu unterscheiden. Von der Sprache ist der Name auf das Volk bergegangen. ^ Niedergang des karolingischen Kaisertums, kurzer Machtaufschwung des Papsttums. 875 starb auch der lteste Sohn Lothars I., Ludwig Ii. Karl der Kahle bemchtigte sich auf Kosten seines lteren Bruders Ludwig des Deutschen Italiens und lie sich vom Papste Johann Viii. zum Kaiser krnen, unter Preisgabe wesentlicher Rechte des Kaisertums. In dem Gottesstaate" Karls des Groen war der Kaiser thatschlich das geistliche und weltliche Oberhaupt gewesen. Waren schon frher Stimmen laut geworden gegen die kaiserliche Beherrschung der Kirche, so schien seit der Teilung des karolingischen Reiches und dem Verfalle des karo-lingischen Hauses das Kaisertum auch nicht mehr befhigt, die weltliche Leitung des christlichen Abendlandes zu führen. So erwuchs allmhlich der Gedanke, da das Papsttum die geistliche und weltliche Fhrung der Christenheit bernehmen solle. Das Bestreben ging dahin, zunchst den ppstlichen Stuhl, dann auch das ppstliche Territorium der kaiserlichen Be-einflussung zu entziehen, die ppstliche Gewalt als die Quelle der kaiserlichen,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer