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1. Das Mittelalter - S. 65

1896 - Bamberg : Buchner
65 Herrschaft der Westfranken berufen ward und so zum letztenmal das Reich Karls des Groen vereinigte. Kar! der Dicke (88287). Unter diesem zwar frommen und gelehrten, aber unkriegerischen und bald auch durch Krankheit an der Re-gierung behinderten Regenten war das Reich im Nordwesten der Tummel-platz der Normannen, welche von Schweden, Norwegen und Dnemark aus die atlantischen Ksten von der Elbe bis zur Garonnemnduug pln-derten, im Sdosten, an der bayerischen Grenze, der Mhren. Swatopluk von Mhren, der erste groe Panslavist, dehnte seine Herrschaft der die Bhmen und Sorben, der die oberen Weichfelgegeudeu und einen groen Teil Ungarns aus und verheerte zugleich die Marken nrdlich und sdlich der Donau. Karl erwies sich den Mhren wie den Normannen gegenber unfhig. Und zugleich regte sich gegen den von der Geistlichkeit geleiteten Kaiser der Laienadel, der alte Gegner des Klerus und der vom Klerus vertretenen Reichseinheit. Mit dem Laienadel verband sich das National' gefhl der Stmme. Von Bayern, das sich von seiner fhrenden Stellung ausgeschlossen sah, ging die Emprung aus. Auf einem Tage zu Tribur 887 wurde Karl fr abgesetzt erklrt, das Reich Karls des Groen lste sich endgltig auf. Die ostfrnkischen Groen erhoben Karls Neffen Arnulf, die westfrnkischen den Grafen Odo von Paris, welcher (898) nach einem verheerenden Brgerkriege die Krone an Karl den Einfltigen abtrat. Im sdstlichen Frankreich, sdlich vom Gensersee, hatte schon frher (879) der Schwiegersohn des Kaisers Ludwig Il, Graf Boso, ein selbstndiges Knigreich Nieverburgund mit der Hauptstadt Arles gegrndet. Nrdlich von diesem, zu beiden Seiten des Schweizer Jura (westlich bis zur Saone, stlich bis zur Reu), entstand nunmehr ein neues Knigreich Hochburgund unter dem Grafen Rudolf aus dem Hause der Welsen. In Italien stritten sich Herzog Wido von Spoleto und Markgraf Berengar von Frianl um die Herrschaft. Italien und Burgund sind fpter durch Personalunion mit dein deutschen Reiche vereinig! worden. Ostfranken und Westsranken aber, auf deren Verbindung das Wesen des frnkischen Reiches beruht batte, blieben fortan dauernd getrennt. Arnulf (887899), den nicht blo seine Verwandtschaft mit dem karolingischen Hause, sondern auch seine Tchtigkeit empfohlen hatte, rettete das Reich gegen Normannen wie Slaven. Die Normannen verschonten seit ihrer Niederlage bei Lwen (891) wenigstens die deutschen Lnder mit ihren Einfllen, das groslavische Reich Swatopluks von Mhren aber lste sich nach seinem Tode (894) auf. Die bisherigen Bundesgenossen der Mhren, Abotriten, Sorben und Tschechen, erkannten die deutsche Oberherrlichkeit wieder an. Obwohl vom Laienadel erhoben, kehrte Arnulf spter zu dem von Doberl, Lehrbuch der Geschichte Ii. 5
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