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1. Das Mittelalter - S. 112

1896 - Bamberg : Buchner
- 112 Wenige Jahre nach der Absetzung Ottos rief die Rckforderung von Reichs-gittern zu Ungunsten der schsischen Groen, von alten, lngst in Vergessenheit geratenen hofrechtlichen Leistungen zu Ungunsten der schsischen Bauern, die Erweiterung des schsisch-thringischen Burgensystems, die Aus-schreitung der Burgenbesatzungen eine tiefe und allgemeine Unzufriedenheit, nicht blo bei den Groen, sondern auch beim Volke Sachsens hervor. Da einem Herzoge schsischer Abkunft das Herzogtum Bayern genommen, da dein Billunger Magnus, der sich dem gechteten Bayernherzoge angeschlossen hatte, das vterliche Herzogtum Sachsen vorenthalten ward, gab der Bewegung einen noch leidenschast-licheren Charakter. uere Anlsse, eine Zusammenkunft Heinrichs mit dem Dnenknig, der Beschlu eines Feldzugs gegen Polen, Ereignisse, die als gegen Sachsen gerichtet gedeutet wurden, brachten die Mistimmung zur offenen Emprung. Im August 1073 brach unter Fhrung Ottos ein furchtbarer Auf-stand der Sachsen los. Der vllig berraschte König entfloh im Dunkel der Nacht aus der umlagerten Harzburg, um mit Hilfe der bayerischen, schwbischen und lothringischen Groen, die sich eben zum Kriege gegen Polen gesammelt hatten, den Aufstand niederzuwerfen. Aber trotz seiner persnlichen Demtigung vermochte er sie nicht zu bewegen, gegen die Sachsen aufzubrechen; die Fürsten grollten dem König, da nicht sie, sondern Männer niederer Herkunft zu den Reichsgeschften herangezogen wurden. Das Knigtum Heinrichs schien verloren. Erst das Eintreten des aufblhenden rheinischen Brgertums und eine neue Demtigung Heinrichs (zu Oppenheim) hat seine Lage etwas gebessert. Doch mute der König im Frieden zu Gerstun gen (Frhjahr 1074) geloben, die schsischthringischen Burgen niederzureien, schsische Angelegenheiten nur nach dem Rate von Stammesgenossen zu behandeln und eine allgemeine Amnestie zu erlassen. Die Harzburg er Kirchenfrevel der schsischen Bauern machten die Fürsten fr ihre eigene Stellung besorgt und brachten einen pltzlichen Umschwung hervor. Im Juni 1075 wurde in der Schlacht bei Hohenburg an der Unstrnt das schsische Heer aufs Haupt geschlagen; die sch-sischen Groen wurden in Haft genommen, nur Otto von Nordheim be-gnadigt. Mit einem Schlage war Heinrich innerhalb weniger Monate von der uersten Demtigung zur hchsten Machtstellung gelangt und bei seinem jugendlichen, leidenschaftlichen Ungestm entschlossen, diese Machtstellung rck-sichtslos auszuntzen. In diesem Augenblicke griff die gregorianische Kirchenpolitik weltgeschichtlich in den Gang der Ereignisse ein. Heinrich hatte dem Gerstnnger Vertrage gem die brigen Burgen vllig zerstren lassen, bei der H a r z b u r g hatte man sich mit der Niederreiung der Mauern begngt. Die schsischen Bauern fielen nun ohne Wissen der Fürsten der die Harz-brg her und verbten hier die wildesten Greuel.
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