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1. Das Mittelalter - S. 168

1896 - Bamberg : Buchner
168 politischen Einflu auerhalb ihrer Mauern als auch Sicherung ihrer Selb-stndigkeit und ihrer wirtschaftlichen Interessen gegen Frstentum und Adel an: Hansa, rheinischer Stdtebund, schwbischer Stdtebund. B. Wirtschaftliche und soziale Verhltnisse. Der Grundherr lebt immer ausschlielicher dem Hofdienst und Heeresdienst, zieht sich immer mehr von der Eigenwirtschaft zurck und beschrnkt sich auf die Zins- und Dienstpflicht seiner Bauern. Der Bauer dagegen, dem lngst der Grundherr mit seinen Vasallen und Ministerialen den Kriegsdienst abgenommen, kann sich ausschlielich der Landwirt-schaft widmen und fhlt die vor Jahrhunderten festgesetzten Abgaben und Dienste (bei der steigenden Bodenrente) nicht mehr. Eine Teilung der Hufen ist nicht ntig, da nachgeborene Shne Gelegenheit zur Grndung von Neu-Hufen besitzen durch Rodung, sei es in der Heimat, sei es in den slavischen Nachbarlndern. Die Folge davon ist ein groer buerlicher Wohlstand, der geradezu zum bermut fhrt (vergl. die Lieder Neidharts von Reuenthal sowie den Meier Helmbrecht"). Aber auch rechtlich hebt sich die Stellung des Bauern. Er befreit sich immer mehr aus den Fesseln der persnlichen Unfreiheit und wirtschaftlichen Gebundenheit. Zu keiner Zeit ist das wirtschaftliche Leben des deutschen Volkes so sehr sich selbst berlassen, so sehr in kleinen und kleinsten Kreisen abgeschlossen, aber auch so selbstndig gewesen als in dieser Zeit, in der die Grogrundherrschaft aufhrte, Eigenwirtschaft zu treiben. Seit dem 12. Jahrhundert wird aber der Grundherr noch von einer anderen Seite, vom Brgertum der Städte, verdrngt. Gewerbe und Handel werden, nachdem sie sich aus dem grundherrlichen Verbnde losgelst haben, zu ebenso selbstndigen Wirtschaftszweigen, wie die Land-Wirtschaft. Die Gewerbe- und Handeltreibenden leben ihrem Berufe ebenso ausschlielich, wie der Bauer. Der Naturalwirtschaft tritt ebenbrtig an die Seite die Geldwirtschaft. a) Gewerbe. Unter den deutschen Gewerben ragen hervor: Leinen- und Wollen-Weberei, Frberei, Lederindustrie, Metallbereitung, Bierbrauerei, dazu im Norden Bttcherei und Seilerei. Selbstndige Erwerbszweige wurden auch die Bergwerke und Salinen, die ursprnglich als Zubehr des Grogrundbesitzes gegolten hatten. Der deutsche Handel. Das Hauptverkehrszentrum im Sden war Regensburg. dessen wichtigste Handelsrichtungen einerseits nach Italien gingen (Zwischenhandel mit Venedig und Genua, gemeinsam mit Augsburg, Ulm, Nrnberg, Frankfurt), andererseits nach dem Osten (Bhmen, Mhren, Polen) und dem Sd-osten (donanabwrts nach der Ostmark, Ungarn, Rußland, Konstantinopel), bis das auf-blhende Wien den Handel auf der unteren Donau und in die Balkanlnder in eigene Hnde nahm. Der Hauptstapelplatz des deutsch-englischen Handels war Kln,
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