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1. Das Mittelalter - S. 173

1896 - Bamberg : Buchner
Die Verbindungen deutscher Kaufleute im Auslande bezweckten Beschaffung eines gemeinsamen Hauses (Faktorei, Kontor) zur Aufnahme der Menschen und Waren und zum Erwerb von Handelsfreiheiten. Faktoreien gab es in London (Stahlhof), in Brgge, in Wisby, in Nowgorod (Peterhof), und auf diese Vereinigungen beschrnkte sich ursprnglich der Gebrauch des Wortes Hansa". Erst spter bertrug sich die Bezeichnung Hansa" auf das Bundesverhltnis der nieder-deutscheu Städte. Im 14. Jahrhundert erhielt dieser Bund auch eine feste Organisation. Das Bundesregiment wurde ausgebt von Stdtetagen (Versammlungen von Ratsmitgliedern der Bundesstdte), welche von dem Brgermeister des Vorortes Lbeck geleitet wurden. Der Bund und damit der Stdtetag verfgte der eine Bundeskasse, ein Bundesheer, eine Bundesmarine (Orlogfchiffe Kriegs-schiffe). Der Bund bezweckte vornehmlich Frderung des Handels, Sicherung der Handelsstraen, Erlangung von Handels- und Zollprivilegien, Ausschlu fremder Kon-kurrenz. Innerhalb des Bundes bestanden wieder Sondervereinigungen mit eigenen Stdtetagen, zuletzt vier Quartiere, das wendische unter Lbeck, das schsische unter Braunschweig, das klnische unter Kln, das preuisch-livludische unter Danzig als Vororten. ^Bltezeit. Im 14. Jahrhundert beherrschte die Hansa den gesamten Handel Rulands, Skandinaviens, Englands. Den Hhepunkt der Macht erreichte sie um 1370, im siegreichen Kriege gegen die Könige von Dnemark und von Norwegen. y) Verfall. Am Ende des Mittelalters trat der Verfall ein, im 30j/ahrigen Kriege lste sie sich auf; der Hansatag von 1630 zhlte nur noch die drei Städte Lbeck, Hamburg und Bremen, die als freie Reichs-und Hausastdte den Bund aufrecht erhielten. C. Geistige Kultur. a) Bildung und Litteratnr. Im 10. und 11. Jahrhundert hatte sich die'bildung meist auf die geistlichen Kreise beschrnkt. Im 12. Jahrhundert zeigen sich die Spuren einer umfassenden Laienbildung. Zwar der Unterricht, welchen der knftige Ritter empfing, war kein streng schul-miger, aber immerhin zhlte die Fertigkeit im Dichten und Singen zu den sieben Frmmigkeiten" eines Ritters. Die Entwickelung des Stdte-Wesens zeitigte dann auch unter den Brgern das Bedrfnis einer bessereu geistigen Bildung; diesem Bedrfnisse gengten die Stadt- oder Rats-schulen, eine Weiterbildung der alten Pfarrschulen. In den kleinen Ortschaften erheben sich die aus lterer Zeit vorhandenen Psarr-schulen zu neuer Blte, in den greren Stdten erstehen neben den Domstiftsschulen neue Pfarrschulen in Anlehnung an die Kirchen der entlegenen Stadtviertel. Diese unterscheiden sich von den Domstifts- und Klosterschulen dadurch, da sie ihre Zglinge der das Lesen, Schreiben, Rechnen und die Anfangsgrnde der lateinischen Sprache nicht hinausfhren durften. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts hatten alle Städte, auch die kleinsten, solche Schulen.
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