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1. Das Mittelalter - S. 184

1896 - Bamberg : Buchner
184 Philipp Iv. von Frankreich empfohlenen Karl von Valois zum Könige kren. Auf Betreiben des Erzbifchofs Balduin von Trier wurde dessen Bruder Heinrich von Ltzelburg erwhlt, deu neben seiner geringen Macht der Ruf eines tapferen, aber auch friedliebenden Regenten empfahl. Zum drit-teumal innerhalb einer Generation war eine neue, gleich den Habsburgeru und dem Nassauer im Westen des Reiches ansssige Dynastie zur Knigs-Herrschaft berufen. V Mit welchen Plnen damals schon die franzsische Nation, die -obnemn geistig das Abendland beherrschte, sich trug, verrt eine Schrift Peter Dubois' aus dieser 'Zeit: Universalmonarchie (monarchia mundi"), Mittelmeerherrschaft, Herrschaft der den ppstlichen Stuhl wie Ober- und Mittelitalien, Vorrckung der franzsischen Ost-grenze an den Rhein. Ging auch König Philipp Iv. von Frankreich nicht soweit, immerhin wollte er seinen Einflu auf den ppstlichen Stuhl dazu bentzen. um die Kaiserkrone deu Deutschen zu entfremden und an seinen Bruder Karl von Valois zu bringentjv 55 pf Erneuerung der Kais erpolitik. Mehr Franzose als Deutscher, mehr idealer Schwrmer als nchterner Realpolitiker, verlie Heinrich die Bahn einer dentsch-nationalen Knigspolitik und strebte nach Erneuerung der Herrschaft der Italien. Hier war es nach dem Falle des stau-_ /fischen Hauses weder dem Papsttum, das berdies seit dem Jahre 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegt ^ha^te, noch den neapolitanischen Anjous, die seit der fizjliamsdjen Vesper in dem Hause Aragon einen gefhrlichen ^Gegner erhalten, gelungen, eine einheitliche Macht herzustellen. Die Städte Ober- und Mittelitaliens lagen untereinander in Fehde und wurden gleichzeitig im Innern erfllt durch Kmpfe zwischen den herrschenden Ge-schlechtem und den aus Handwerkern und Kleinbrgern sich zusammensetzenden Znften. Die Namen Ghibellinen" und Gnelfen", welche ehedem die Freunde von den Gegnern der deutschen Herrschaft geschieden hatte, bezeich-neten auch jetzt die einander gegenberstehenden Parteien, welche in Wirklich-keit nunmehr andere Gegenstze trennten. Die Kmpfe der Gegenwart und die verklrende Erinnerung an das frhere Kaisertum lieen die Boten, welche Heinrichs Ankunft meldeten, mit Jubel begren. Mit welchen Erwartungen man in Italien der Erneuerung des Kaisertums durch Heinrich Vii. (feit dem Jahre 1220 hatte Rom feine Kaiserkrnung mehr geschaut) entgegensah, verkndet ein Rundschreiben, welches der Florentiner Dante unmittelbar vor der Ankunft Heinrichs an die Fürsten und Völker Italiens ge-richtet hat: Freue Dich, Jtalia! Selbst der Sarazeu empfand bis jetzt Mitleiden mit dir, nun aber wirst du dem Erdkreise beneidenswert erscheinen: denn dein Bruti-gam, der Trost der Welt und der Ruhm Deines Volkes, der gnadenreiche Heinrich, der Erhabene, der Augustus und Csar, eilt zur Hochzeit .... Darum erhebt euch eurem Herrn entgegen, o Bewohner Italiens, die ihr aus seinen Quellen trinkt und auf sehten Meeren segelt, die ihr wandelt im Saude feiner Ufer oder auf den Hhen seiner Alpen!" O
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