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1. Das Mittelalter - S. 203

1896 - Bamberg : Buchner
203 Die Konsianzer Versammlung bildete den Glanzpunkt in dem vielbewegten Leben Siegmunds: sie war das erste allgemeine Konzil, das in einer deutschen Stadt tagte, und zugleich die grte Kirchenversammlung des Mittelalters. Drei Parteien waren auf demselben vertreten, die monarchische Prlel'derpp al!sten, die oligarchische Partei der Episkopalen, welche die berordnung der Kirchenversammlnng der den Papst ver-traten (Fhrer Pierre d'ailly und Gerson), endlich die demokratische Partei der Hussiten. Neben den Prlaten (Bischfen und bten) fand sich auch eine groe Menge von Magistern und Doktoren der Theologie und des kanonischen Rechtes ein, denen ebenfalls Stimm-recht zuerkannt wurde. Hiedurch sowie durch die Abstimmung nicht nach Kpfen, sondern nach Nationen (italienische, deutsche, franzsische, englische, spanische) wurde das numerische bergewicht der italienischen Prlaten unwirksam gemacht. yrt) S3eileguttg des Schismas (causa unionis). Eingeschchtert durch eine in Umlauf gesetzte Anklageakte erklrte sich Papst Johann Xxiii. zur Abdankung bereit, entfloh aber bald darauf (mit Hilfe des Herzogs Fried-rich von sterreich mit der leeren Tasche) aus Konstanz und widerrief seinen Verzicht. Nunmehr erklrte das Konzil, da eine allgemeine Kirchenversamm-lnng der dem Papste stehe, und verhngte der Johann die Amtsentsetzung. Da Gregor Xii. freiwillig zurcktrat, Benedikt Xiii. aber von seiner Obdienz, dem spanischen und schottischen Klerus, fallen gelassen wurde, so war damit das Schisma tatschlich beseitigt. Siegmund und die deutsche Nation forderten jetzt sofortige Durchfhrung des kirchlichen Reformwerkes, doch die Mehrzahl der Nationen erklrte sich fr die Prioritt der Papstwahl, und so wurde 1417 Otto Colonna als Martin V. auf den ppstlichen Stuhl erhoben. Seit der Beseitigung des Schismas trat der innere Gegensatz zwischen den Mitgliedern des Konzils immer deutlicher zu Tage. Die Furcht vor einem Vlligen Umsturz der Kirchenverfassung veranlate die bisherigen Hanptvertreter der Kirchenreform, die Franzosen, mit den von Anfang an einer weitgehenden Reformation abgeneigten italienischen und spanischen Prlaten zusammenzugehen und auf sofortige Besetzung des ppstlichen Stuhles zu dringen. Der bertritt der Englnder zu der Partei der romanischen Nationen entschied die Niederlage der Deutschen. b) Reformation der Kirche an Haupt und Gedern (causa reformationis). Die Reformation ,,iu membris" war schon vor der Besetzung des ppstlichen Stuhles in Rcksicht auf die zahlreichen Sonderintereffen verschoben worden, und auch der die Reformation in capite et curia Romana" einigte man sich nur teilweise. Diejenigen Ar-tikel, der die sich Konzil und Papst verstndigten, wurden in allgemeinen Reformdekreten niedergelegt, hinsichtlich der anderen traf Martin V. mit den einzelnen Nationen besondere Abkommen (Konkordate). Die allgemeinen Reformdekrete, bezw. die Konkordate versprachen periodische Wiederkehr allgemeiner Konzilien. Beschrnkung der Zahl der Kardinle, Beschrnkung der ppstlichen Annaten, Dispensen, Reservationen, Kommenden :c.
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